Die Leiden der Madame

Es zog ein Gewitter über das hochherrschaftliche Landhaus mitten in den Wäldern von Südtirol. Der Regen peitschte auf ein herannahendes Auto, dunkle Wolken verdunkelten den Himmel. Es war erst gegen Mittag, aber es war sehr düster und trotz des bevorstehenden Frühlings doch sehr kalt.Im Auto saß eine Frau, möglicherweise Mitte Vierzig. Sie war schwer zu schätzen mit ihren hochgesteckten, streng nach hinten gezogenen Haaren. Sie trug ein einfaches braunes Kostüm, sehr konservativ und schlicht. Während der Fahrt hatte sie kaum ein Wort gesprochen. Der Chauffeur wollte ein Gespräch beginnen, schließlich war sie die neue Haushälterin des Hauses und damit auch seine Chefin. Aber sie nickte nur und machte ihm unmissverständlich klar, daß sie auf jedwede Konservation verzichtete.Sie fuhren vor das Haupttor. Der Fahrer beeilte sich auszusteigen um dem neuen Hausvorstand die Türe zu öffnen und einen Regenschirm schützend über sie zu halten. Sie wartete auf ihn geduldig und stieg aus. Mit eisigem Blick musterte sie ihn von oben bis unten. Ein dunkle Stimme sagte: „Danke!“ und sie ging zur Treppe.Der Hausherr öffnete ausnahmsweise selbst das Tor. Er war wie man sich einen Grafen vorzustellen hatte. Sehr groß, hager, um die siebzig Jahre alt. Ein sehr gepflegtes Äußeres machte den Mann noch immer sehr attraktiv. Ein kurzes Lächeln huschte über beide Gesichter als sie sich die Hand gaben.Seine Ehefrau stand knapp hinter ihm. Sie war eine Schönheit. Anfang vierzig, mehr als gepflegt, eine sportliche, perfekte Figur. Sie trug ein langes Kleid und ein Dekoltee, dass ihre beiden grossen wohlgeformten Brüste hervorhob. Eine teure Perlenkette schmückte ihren zarten Hals. Auch sie begrüßte die neue Hausdame knapp und sachlich.Ein neuer Hausvorstand war notwendig geworden, da einige unerfreulichen Vorfälle mit dem Personal eine strenge Hand erforderlich machten. In dieser Gegend war es noch eine Ehre für den Grafen zu Diensten zu sein. Die Zeit schien hier stehengeblieben zu sein.Es vergingen drei Wochen. Alles war ruhig und ging seinen gewohnten Gang. Die Herrschaft vermeinte zwar eine Stimmung der Gedrücktheit unter dem Dienstpersonal zu vernehmen, aber sie achteten nicht weiter darauf. Die zwei jüngsten Dienstmägde kamen Madame doch einigermaßen verstört vor. Sie wollte auch nicht nachfragen, da sie meinte, das dies nicht zu ihren Aufgaben gehörte. Sie war eine sehr noble Frau, die auch diese Noblesse und ihren Reichtum zur Schau trug. Ob ihrer Schönheit war sie sich bewußt und genoss die Blicke der Gäste, die fast täglich zu Besuch waren.Eines Nachts, es war bereits wieder sehr spät geworden, sie hatte den letzten Gast verabschiedet, schreitete sie die hochherrschaftliche Treppe empor. Gerade als sie nach links in ihr Zimmer abbiegen wollte, hörte sie ein sehr leises Geräusch. Fast glaubte sie ein Wimmern gehört zu haben, wie das einer Katze. Neugierig geworden ging sie in diese Richtung, einen Stock noch höher zu den Kammern der Angestellten die im Hause wohnten. Es war nicht ihre Art in diesen Teil des Traktes zu gehen, aber sie war doch von einer gewissen Neugierde gepackt worden. Oben angekommen schimmerte durch einen Türspalt spärliches Licht auf den dunklen Gang. Leise schlich die Gräfin an die offene Türe. Wie ein kleines neugieriges Kind kam sie sich vor. Es machte ihr Spaß, immerhin war das eintönige Leben hier am Gestüt, wenn die Gäste nicht wären, nahezu unerträglich.Gebannt blickte sie durch den Spalt in die Kammer. Sie sah den Hausvorstand, den Drachen wie sie sie immer nannte, und das jüngste Zimmermädchen. Sie kniete vor dem Drachen auf drei Holzscheite und blickte zu ihr rauf. Man sah die Tränen in ihren Augen und den demutsvollen, scheuen Blick auf den Rohrstab, der in der Hand des Scheusals war.“Wirst du künftig gehorsam sein, Mädchen?“ fragte sie das kleine Ding. Sie nickte und bestätigte es mit einem gehauchten von Tränen ersticktem „Ja, Herrin!“Die echte Madame des Hauses starrte wie versteinert auf die Szenerie. So etwas hatte sie noch nie zuvor gesehen. Das Bild das sich ihr bot war eine derartige Überraschung und abartig, das es ihr heiss und kalt zugleich wurde. Vom Bauch stieg ein Gefühl der Ohnmacht hoch. So aufgewühlt hatte sie sich noch nie gefühlt. Plötzlich war sie munter und hellwach. Sie beobachtete weiter. Das Mädchen musste zwei Hiebe des Rohrstockes auf die äußeren Schenkel hinnehmen. Kein Laut kam aus ihrem Mund. Nur die Augen sprachen Bände. Die Hände hatte sie nach hinten gelegt, sie erkannte ein leichtes zittern, auch die Schenkel zitterten leicht, die Holzscheite mussten sehr starke Schmerzen verursachen. Der Drachen hob die Hand. Das musste so eine Art Zeichen gewesen sein, denn das Mädchen erhob sich und rappelte sich auf. Den vor ihr liegenden Slip durfte sie nach einer weiteren Handbewegung aufheben. Dann war der Spuk vorbei, sie drehte sich zur Tür und stürmte nun völlig aufgelöst hinaus. Madame konnte sich gerade noch zurückziehen und in eine dunkle Ecke flüchten.Madame stand noch eine halbe Stunde heftig und durch die Nase leise atmend in der Ecke. Erst dann wagte sie es sich davonzustehlen. Schon seltsam, dass sie sich in ihren eigenen vier Wänden nicht sicher bewegte. Die ganze Nacht konnte sie nicht schlafen, zu aufgewühlt waren ihre Gedanken. Sie war heilfroh, das sie und der Graf getrennte Schlafzimmer hatten, sonst hätte sie ihrem Ehemann die völlig verstörende Szenerie sc***dern müssen. Eigenartigerweise dachte sie keine Minute daran, auch nur irgendjemanden davon zu erzählen.Wieder vergingen zwei Wochen. Außer diesem Zwischenfall war es ziemlich ruhig im Hause zugegangen. Madame las im herrschaftlichen Wohnzimmer ein Buch, sie hatte geklingelt und liess sich Tee bringen.Der Drache persönlich brachte ihn. Formvollendet stellte sie ihn an die kleine Anrichte. „Zu ihren Diensten, Madame,“ sagte sie mit ihrer tiefen Stimme. „Haben sie sonst noch einen Wunsch, Madame? Oder darf ich auf auf den verwichenen Samstag abend vor zwei Wochen zu sprechen kommen!“Wie ein Blitzschlag durchfuhr es Madame. Hat sie etwa mitbekommen, das sie alles mitangesehen hatte. Unmöglich. „Was meinen sie,“ flötete sie möglichst auf unbekümmert und teilnahmslos.“Sie wissen was ich meine,“ der Drache lächelte selbstsicher und leicht arrogant. „Sie haben mich und die nichtsnutzige Zofe beobachtet. Ich hoffe es ist ihnen klar, daß ich das nicht durchgehen lassen kann.“Eine Alarmglocke schrillte plötzlich im Kopf von Madame, was heisst hier nicht durchgehen lassen. Sie wurde wütend auf die Person, was nimmt sie sich eigentlich heraus. Bevor sie eine wütende Bemerkung machen kann, hatte sich der Drache umgedreht und ihr zugerufen: „heute abend in der Küche um 0200 Uhr, das Licht bleibt aus.“ Die schwere Eichentür des Wohnzimmers schnappte hinter ihr zu. Madame blieb entgeistert und verwirrt zurück. Da war es wieder, dieses Gefühl. Sie war wieder extrem wach und angespannt. Aber auch wütend. „Ich werde ihr meine Meinung sagen, was bildet sich diese Person ein“, dachte sie sich. „Das wäre ja noch schöner.“ Noch im gehen wurde sie immer langsamer, sie hatte bereits die Türklinke in der Hand als sie der Mut verlor. Diese selbstherrliche Stimme war schon sehr bestimmend. Sollte sie sich wegen so etwas mit ihr anlegen? Sie beschloss einfach nicht zu erscheinen, das wäre ja wohl mehr als unangemessen und absurd. Dieses extreme kribbeln in der Magengegend blieb aber den ganzen Abend über. Der Drache liess sich nicht mehr sehen. Madame wälzte sich in dieser Nacht von einer Seite zu nächsten, Alpträume machten ihr zu schaffen.Der nächste Morgen war wie immer, die beiden Dienstmädchen servierten ein herrliches Frühstück, der Graf war sehr gut gelaunt. Vergnügt unterhielten sie sich solange bis er wie jeden Tag in die Stadt in sein Büro fuhr. Als die Mädchen abservierten, fiel ihr auf, dass die Beiden keinen BH trugen und man ihre frisch-zarten Warzenhöfe durchschimmern sah. Bei einem Mädchen stachen sogar beide Knospen durch den Stoff und beulten ihn etwas nach aussen. Eigentlich ein sehr schöner Anblick, fand Madame, dachte auch nicht länger darüber nach.Etwas war anders geworden in diesem Haus. Spannung machte sich breit. Die schöne Dame des Hauses spürte es zu diesem Zeitpunkt zwar, konnte es aber noch nicht richtig zuordnen.Sie begab sich wieder in das Wohnzimmer, das Buch wartete weitergelesen zu werden. Als sie sich auf ihren Ohrensessel setzen wollte erschrak sie. Überall lagen Liebesbriefe verstreut. Besser gesagt Kopien davon. Es waren die Briefe, die sie vor Jahren tief im Speicher verstaut hatte. Niemand durfte sie finden. Es war eine Affäre mit einem Mann aus der Nachbarschaft. Noch immer war sie in ihn verliebt, aber sie waren damals vernünftig gewesen und gingen auseinander. Die Briefe sollte ihr einziger Trost bleiben.Sie sah sich um, woher kamen diese Briefe so plötzlich. Wenn ihr Mann in das Zimmer gekommen wäre … nicht auszumalen. Um sie herum drehte sich alles. Verzweifelt und hektisch sammelte sie die Briefe ein, bis sie plötzlich die Gestalt des Drachens sah. Sie hatte sich beim Kamin aufgehalten und sich ruhig verhalten.“Ja was sagt man dazu,“ sagte sie in ihrer unnachahmlichen Art. „Madame eine kleine Hure.“ „Ich erwarte sie heute abend pünktlich, versetzen sie mich nicht so wie heute, ihre Briefe könnten sonst in falsche Hände gelangen.“ Sie ging wieder aus dem Zimmer, ruhig, aber mit festem Schritt. Es war eine Feststellung. Nichts war daran zu ändern. Ihre Tonlage war eindeutig und unmissverständlich gewesen.Madame war am Boden zerstört. Den ganzen Tag über konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen. Blaß ging sie umher, auch ein Besuch einer sehr netten Freundin konnte sie nicht aufheitern. Dem Drachen versuchte sie so gut es ging aus dem Weg zu gehen.Ihr Mann kam an diesem Tag sehr spät nach Hause, es gab Schwierigkeiten im Gut. Sie fühlte sich irgendwie verloren, niemanden konnte sie ihre Probleme anvertrauen und um Rat fragen.Die Nacht brach herein. Etwas zerzaust und unglaublich nervös machte sie sich auf und ging die Stufen hinab in die Küche. Das Licht machte sie dort angelangt nicht an, sie hatte sich die Worte gut eingeprägt.Schemenhaft sah sie bereits die nunmehr verhasste Frau auf einem Stuhl mitten im Raum sitzen. „Komm näher“, sagte sie mit gedämpfter Stimme. „Seien sie nicht schüchtern“, sie winkte sie mit dem Zeigefinger näher. „Ich möchte das sie wissen, daß sie ab heute meinen Anweisungen Folge zu leisten haben“.Konsterniert und zerknirscht wendete die Madame ein: „Aber meine Liebe, wie meinen sie …“. „Seien sie still“, schnitt es durch den Raum. „Ich dulde keine Widerworte, ich verlange Respekt und Gehorsam von ihnen“.“Ihr erster Beweis wird wie folgt aussehen. Sie werden morgen zum Frühstück eine weisse Bluse tragen. Keinen BH und kein Unterhemd. Ich möchte ihre hochherrschaftlichen Brüste in der Morgensonne bewundern können. Ihrem Mann werden sie als Erklärung seine nachlassende Bewunderung angeben. Sie können sich jetzt entfernen.“Als hätte Madame ein Zug erwischt stand sie da. Unfähig sich zu rühren. Sie musste das Gesagt erst verdauen, es war zu starker Tobak. Der Drache erhob sich vom Stuhl und verliess die Küche. Madame hörte sie mit einem leisen Lachen die Treppe hochsteigen. Sie wußte nicht genau wie lange sie einfach dagestanden hatte. Wie hypnotisiert ging sie zu Bett, und auch das aufwühlende Bauchgefühl ging nicht mehr weg und liess sie nicht zur Ruhe kommen.Am Morgen kam sie nur mit der weissen Bluse bekleidet zu Tisch. Sie kam sich nackt und seltsam vor. Ihre massiven wohlgeformten Brüste schwankten schwer bei jedem Schritt. Dieses Gefühl lies ihr eine Gänsehaut aufsteigen, immer wieder, ihre Brustwarzen zogen sich zu einer extremen Härte zusammen. Eigenartigerweise ging alles glatt über die Bühne. Ihr Mann las die Zeitung und nahm sie nur am Rande wahr, die Mädchen kicherten und hatten Stielaugen, hielten sich ansonsten aber auch elegant zurück. Ihr Mann verliess das Haus Richtung Büro. Der Hausdrache gab ihm seinen Aktenkoffer.Als ob sie darauf nur gewartet hätte deutete sie danach der Madame, in ein kleines Nebenzimmer zu kommen. Es war lichtdurchflutet. „Stellen sie sich gegen das Fenster Madame“. Der Ton liess keine Widerrede zu. „Ihre Hände auf den Rücken, sofort“ , kam das nächste Kommando. Madame war klar, das sich ihre Brüste durch die Sonnenstrahlen deutlich von der Bluse abzeichneten. Ihr Kopf ging nachh unten, eine derartige Gemeinheit hatte sie noch nie in ihrem Leben durchmachen müssen. In ihr stieg eine extreme Wut und gleichzeitig das Bauchgefühl hoch. Sie hatte einen Kampf auszutragen, den sie gewinnen wollte, um jeden Preis. „Ich bin zufrieden, sie haben nun jeden Tag ohne BH und Unterhemd zu erscheinen“. „Darüber hinaus werden sie mir ihren Respekt dahingehend bekunden, daß wann immer ich den Raum betrete in dem sich sich befinden, sie ihre Bluse bis zum Bauchnabel aufknöpfen. Sollte wer anwesend sein, außer dem Personal, sind sie davon befreit – vorerst.“ Sie drehte sich einfach um und ging. Wieder stand Mandame wie ein begossener Pudel da. Verwirrt, nicht verstehend, was da mit ihr passiert. Es war in diesem Moment alles ein wenig zuviel für sie. Sie brach in Tränen aus, sie wusste nicht mehr weiter.Später am Nachmittag, sie hatte sich den Tag über hingelegt, kam sie wieder runter. Es ging ihr besser. Sie setzte sich auf die Veranda, eine leise Brise umspielte ihr Haar.Der Hausdrache saß verdeckt im Schaukelstuhl. „Verdammt“, hallte es in ihr, so sehr hatte sie versucht ihr aus dem Weg zu gehen. Die Frau saß völlig ruhig und unscheinbar im Stuhl, ihre Haare waren wieder streng zurück gesteckt. Sie strahlte eine unerhörte Strenge und Disziplin aus, wie die einer Lehrerin im 18 Jahrhundert. „Ich warte nicht gerne“, hörte sie sie völlig entspannt sagen.Reflexartig, wie wenn sie bei etwas schlimmes erwischt worden wäre, griff Madame auf den ersten Knopf ihrer Bluse. „Sehen sie mich dabei an“, hörte sie ihre jetzt fast sanfte Stimme. Sofort blickte sie zu ihr rüber und öffnete den obersten Knopf am Hals. Wie eingeschnürt hatte sie sich gefühlt. Sie holte Luft, es war einfacher als sie gedacht hatte. Sie hielt inne. Sah das Monster in die Augen und erschauderte ob der Kälte darin. Sie würde keinen Millimeter ihrer Wünsche abrücken. Der zweite Knopf ging zittrig auf. Auch der dritte. „Weiter“, vernahm sie, auch der vierte und fünfte Knopf ging auf. Ihre Unsicherheit hätte fast den letzten Knopf abgerissen. Die Brüste waren schwer in der Bluse zu halten. Sie wollten aus dem Spalt der Bluse hervorquellen. Madame saß mit fast verschränkten und sich vor den Blicken der Frau schützenden Armen vor ihr und sah ihr in die Augen. Ihren Blick konnte sie nicht standhalten. Voller Scham wandte sie ihre Augen zu Boden. Ihre Lippen bebten vor Wut und Anspannung. Ein solche Demütigung von einer Hausangestellten durfte einfach nicht sein. Sie musste träumen. Auf der anderen Seite hatte sie ein nicht näher definierbares, sehr starkes Gefühl in der Magengrube das sich bis rauf zu ihren Hals übertrug. Heftig pochend spürte sie ihr Blut in den Adern. Es war so heftig, dass sich vor ihr alles drehte.“Ich gratuliere, Madame, ich bin zufrieden mit ihnen. Der Anfang ist gemacht“, sprach die Worte, stand auf und ging.

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