Hier der Teil 3.Das komm davon wenn man alt wird.„Morgen um 10:00 Uhr bekommen wir einen Raum in der Botschaft, Du kannst ja Erkan von hieraus Bescheid geben, dass er kommen soll.“„Ich werde ihn morgen von dort aus anrufen oder gar nicht und ich werde alleine, ohne Verwandte dorthin gehen“ bestand ich auf meinem Ablauf der Dinge.Wir wurden nachhause geschickt und ich sollte mich morgen ab 9:00 bereithalten.Zuhause angekommen war Fati schon da und wartete auf mich. Er fragte meine Eltern, die ihn ausgesprochen gut leiden konnten, ob wir noch ein wenig laufen gehen könnten. Wir durften.Als wir weit genug weg waren und niemand mehr in unserer Nähe war, berichtete ich Fati den Verlauf des Gesprächs und er versprach „wenn ich zuhause bin werde ich Peter sofort ne Mail schicken.“Wer immer die ominöse Peter sein sollte, Fati musste großes Vertrauen in ihn haben. Ich fragte Fati, ob er diesen Peter kennen würde.„Das ist der, der Erkan an der Grenze gerettet hat“ erklärte Fati mir.Ich hatte von dem Fall in der Zeitung gelesen, nur dort hieß es, dass ein türkischer Junge von einem Fremden entführt worden ist und nach dem gefahndet wird.„Der Mann muss Mut haben“ sagte ich zu Fati.Fati stimmte mir zu. Dann liefen wir wirklich eine schnelle Runde und außer Atem kam ich zuhause an. Fati verschwand sofort um die Mail zu schreiben.In der Nacht konnte ich vor Aufregung nur ganz wenig schlafen dementsprechend war ich am Morgen wie gerädert aber auch sehr aufgeregt. Hatte ich das richtig gemacht oder war es falsch von zuhause wegzugehen? Auf der anderen Seite, ich liebte Jungs, ganz besonders Fati und das wurde von meinen Verwandten nicht geduldet, als musste ich weg. Die Gedanken schwirrten dauernd durch meinen Kopf wie ein Mückenschwarm im Einmachglas. Als ich dann im Auto unterwegs war und die Botschaft in Sichtweite verschwanden die Gedanken und ich sah ganz klar meine Zukunft in einem Land, dass meine Neigung akzeptierte und ich wurde ruhig und gelassen. Wir kamen an und ein Angestellter der Botschaft führte uns in einen kleinen Raum in dem ein Tisch und einige Stühle standen. Auf dem Tisch waren ein Mikrofon und ein Aufnahmegerät installiert. „Das ist unser Verhörraum, daher die Geräte. Die bleiben natürlich während ihrer Anwesenheit abgeschaltet“ erklärte der Mann.Ich war beruhigt.Wir setzten uns und nach ein paar Minuten kam ein anderer Mann herein und stellte sich vor „ich bin der Sekretär des Botschafters und werde bei der Unterhaltung als Zeuge anwesend sein.“Das passte meinen Begleitern zwar nicht, wie ich an ihren Gesichtsausdrücken sehen konnte, aber sie hatten keine Möglichkeit Einspruch zu erheben.„Ich weis über Ihr Anliegen Bescheid“ sagte der Sekretär und holte ein schnurgebundenens Telefon aus der Tischschublade „Mobiltelefone funktionieren in diesem Raum nicht, daher müssen sie dieses benutzen“ fuhr er fort.„Dann mal los, ruf Erkan an“ forderte mich einer meiner Begleiter auf „wir wollen die Sache schnellstmöglich hinter uns bringen.“Aus dem Gedächtnis wählte ich die Nummer, die Fati mir eingebläut hatte. Nach zweimaligen Klingeln wurde abgehoben und eine Stimme, die mir sehr gut bekannt war sagte nur „ja?“Eindeutig Erkan, die Stimme würde ich immer wieder erkennen.„Hallo Erkan“ sagte ich „wie du weist sind hier ein paar Herren, die gerne ein paar Worte mit Dir wechseln möchten. Wir sind in der englischen Botschaft in Nicosia. Kannst Du vorbei kommen?“Eine ganze Zeit hörte ich nur Rauschen und dachte schon Erkan hätte aufgelegt, da meldete er sich wieder.„Ich komme dorthin. In einer knappen Stunde bin ich da, aber die sollen sich keine Hoffnung machen, ich komme nie wieder zurück.“Es knackte kurz in der Leitung und dann war sie tot.Da das Telefon auf
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Hinzugefügt: 6 Jahren vor