Das Glück im Birnbaum 14

Manuela vorTrennung und VereinigungDie Weihnachtsferien waren vorbei. Der erste Schultag begann und sostanden die drei, dick eingemummelt in ihren Wintersachen auf demSchulhof. Obwohl es dieses Jahr, eigentlich wie jedes Jahr, bitterkaltwar und auch Frau Holle ordentlich zugeschlagen hatte, kamen dieMädchen auch weiterhin in ihren kurzen Kleidern oder Röcken.Allerdings waren diese nun aus einem wärmeren Material, als ihreSommerkleidchen. Auch hatten Kniestrümpfe und Nylons denWollstrumpfhosen weichen müssen. So sehr sie dies auch bedauerten.Aber sie fanden sehr schnell heraus, daß Werner auch auf ihreWollstrumpfhosen abfuhr. Und so freuten sie sich alle auch über dieseBekleidung. Den Mädchen war nicht kalt und Werner hatte nur noch Augenfür ihre Beine.Und so standen sie auf dem Schulhof, Claudia fest an Werners Brustgekuschelt, die Arme unter seinem Mantel und Lydia hinter ihr stehend.So wurde ihr kleines Fohlen von den beiden gewärmt.„Entschuldigung, wenn ich euch störe.“Sofort zuckten sie alle drei zusammen.Ein Junge aus der Parallelklasse von Lydia stand bei ihnen.„Könnte ich mal mit Claudia reden?“Erstaunt entließen sie ihr kleines Fohlen aus ihrer Umarmung und einenicht minder erstaunte Claudia ging mit dem Jungen einige Schritte vonihnen fort.Wenige Minuten später kam sie mit hochrotem Kopf zu ihnen zurück. Siedrängte sich zwischen Lydia und Werner und ließ sich erneut von ihnenwärmen. Zwar drängten die beiden sie nicht zu erzählen was da ebenvorgefallen war, aber denken konnten sie es sich schon. Undschließlich brach es aus Claudia heraus.„Er hat mich gefragt, ob ich mit ihm gehen möchte.“„Und? Willst du?“, fragte Lydia.Claudia blickte ihren Bruder an. Geradeso, als ob sie auf seineEntscheidung warten würde.„Was schaust du mich an?“, fragte er sie, „Das ist ganz alleine deineEntscheidung.“Und du bist mir nicht böse, wenn ich ja sage?“Werner lachte sie an und schüttelte den Kopf.„Warum sollte ich dir böse sein? Schließlich gehört dir dein Lebenselbst. Da hab ich nicht drüber zu bestimmen.“„Und das andere?“, fragte sie zögernd.Doch da fiel Lydia ein.„Wenn du mit deinem Bruder oder mir Sex haben willst, dann ist dasdein Entschluß. Aber denk dran, das du ihn“, und damit deutete sie mitihren Augen auf den Jungen, „damit betrügst.“Claudia nickte. Die Entscheidung fiel ihr nicht leicht. Zu mal hattesie schon lange gemerkt, wie er sie auf dem Schulhof immer ansah.Häßlich war er auch nicht. Im Gegenteil. Und sie hatte sich auch schondes öfteren dabei ertappt, wie sie sich vorstellte, mit ihm zuschlafen.Und so kam es, das aus einem Dreiergespann plötzlich ein Duo wurde.Claudia ging mit Holger, so hieß dieser Junge, und so mußten sie ihreAbenteuer ohne Claudia erleben. Auch nachts war zwischen Werner undseiner Schwester nichts mehr in dieser Hinsicht vorgefallen. Zwar kamsie noch sehr oft in sein Bett, aber außer kuscheln war da nichtsmehr.Holger und Claudia blieben auch nach der Schulzeit sehr langezusammen. Zwar hatten sie nie geheiratet, aber das war ihnen egal. Siezogen in die Stadt und hier traf Claudia sehr oft mit Beate zusammen.Und so hatte sie nicht nur brieflichen oder telefonischen Kontakt zuLydia und Werner, sondern auch über Beate. Auch wurden regelrechteTreffen in Beates Geschäft, sie hatte es schließlich von ihrer Mutterübernommen, abgehalten. Auch wurde, so wie es ihre Muttervorausgesehen hatte, die Telefonrechnung etwas, oder besser gesagt,sehr heftig in die Höhe gejagt. Werner entschied sich darum, seineGeschichten auf Kassette zu sprechen und diese Claudia zu schicken.Hin und wieder kamen Holger und Claudia auch zu Werner und Lydia, diemittlerweile verlobt waren, zu besuch, ebenso zur deren Hochzeit.So nach und nach lichteten sich auch die Reihen der Eltern. Als erstesverstarb Lydias Vater wenige Wochen nach deren Hochzeit und wenigspäter, viele Leute nahmen an daß dies aus Gram geschah, auch ihreMutter. Und so zogen die beiden in das Elternhaus von Lydia. Doch dreiJahre später verstarb urplötzlich Werners Mutter. Sein Vater erholtesich von diesem Schicksalsschlag nie mehr. Er begann zu trinken undstürzte eines Nachts im November in den Bach, nahe des Wirtshauses undertrank.Erst 12 Jahre später, nachdem Holger bei einem Unwetter ums Lebengekommen war, stand Claudia wieder in der Stube von ihrem Elternhaus.Lydia und Werner, inzwischen ja verheiratet und somit Besitzer vonzwei Höfen, Claudia hatte auf ihr Erbteil verzichtet, welche sie mitgroßem Geschick bewirtschafteten, traf sie nicht an. Und so ging sieschweigend und in Tränen aufgelöst in ihr altes Zimmer zurück. Siemerkte gleich, daß es sich nicht verändert hatte. Alles war sogeblieben wie sie es verlassen hatte. Nur die frischen Blumen, welchein einer Vase auf dem Tisch standen, und die Frische und Sauberkeitdes Zimmers zeugten von regelmäßigen Besuchen. Sie ließ sich auf ihrBett sinken und weinte sich in den Schlaf.Schon als sie auf ihren Pferden ankamen, sahen sie das Auto vonClaudia vor dem Hof stehen. Und während Werner vom Pferd stieg warLydia mit einem Satz abgesprungen und ins Haus gerannt. Erst in ihremalten Zimmer fand sie Claudia und weckte sie freudestrahlend. DerGrund ihres Besuches ließ zwar eine gewisse Traurigkeit in ihrenGesichtern aufkommen, doch Lydia bestimmte sofort, daß sie von nun anwieder bei ihnen bleiben würde. Und so war wieder alles wie früher.Nun, da sie wieder zu dritt waren, zogen Werner und Lydia mit Claudiain ihr Elternhaus um. Lydias Elternhaus bauten sie komplett zu einerPension um. Der eigentliche Grund dafür kam, als die drei in dieScheune gingen und hier, nach all den Jahren, hinten, in ihrem kleinenVersteck, einige ihrer Dessous fanden, welche sie dort versteckt undvergessen hatten. Zwar paßte ihnen nicht mehr, aber dem halfen sie ab,indem sie sich bei Beate neue kauften.Beate, sie war damals die erste gewesen mit der Claudia über ihrenVerlust geredet hatte, und sie war es auch gewesen die sie dazuüberredet hatte wieder nach Hause zu fahren, war natürlich glücklichals die drei in ihrem Geschäft standen. Und als die drei, kaum einJahr später Beate fragten, ob sie nicht mal zu ihnen kommen wolle,meinte sie sofort:„Ach ja! Der See! Wird auch Zeit, das ich den endlich mal sehe.“Beate, eigentlich ein Stadtkind, verliebte sich sofort in dielandschaftliche Idylle und wollte so oft es gehen würde, wieder zuihnen kommen. Eine längere Unterredung zwischen den dreien, gefolgtvon einer schier übermenschlichen Überredungskunst bei Beate hatte zurFolge, das Beate und ihr Mann Lydias Hof, er war mittlerweile völligzur Pension umgebaut worden, als „Geschäftsführerin“ übernahmen. Undda auch die „Landbevölkerung“ in Sachen Sex nicht mehr so hinter demBerg lebten, verkaufte sie nun auch hier ihre „Spielzeuge“.So, das war’s.Diesmal war es eine Geschichte aus Baden-Württemberg.Der heutige Stand ist der:Holger und Beate: Pension gehört ihnen, 2 Kinder (Reiner und Maria).Lydia, Werner und Claudia: alle auf dem Hof von Werner und ClaudiasEltern, 3 Kinder (Lydia 2: Renate und Margot, Claudia 1: Patricia(?!?!? von wem wohl))

Das Glück im Birnbaum 14

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