Der Morgen sickert fahl durch die blicklosen Fenster.Ein Teil des Himmels zieht als fernes Versprechen vorüber.Leblos dringt die gedämpfte Monotonie des frühen Tages herein.Das graue Licht umspielt Dich.Du liegst beinahe wie tot da.Das Haar wirr, die Augen geschlossen.Die Decke liegt in erstarrten Wellen auf Deinem Körper.Deine Brüste heben sich sanft mit jedem Atemzug.In der Stille treiben wir dahin im Meer der morgendlichen Abscheu.Das Bett ist unser dünnes Floß, das uns in den Tag hinaus treibt.Morgens sind die Menschen niemals schön, denke ich. Niemals schön, aber wahr.Erst wenn der Schlaf vertrieben und das Leben zurück in die Augen gerieben ist, kehrt auch die Schönheit wieder.Ich halte meine Hand über Deine Lippen, lasse mich von Deinem regelmäßigen Atem kitzeln.Wir sind uns ganz nah, und doch Welten entfernt.Langsam und vorsichtig ziehe ich die Decke fort.Ihre Wellen haben sich auf Deinem Nachthemd niedergeschlagen.Die Wärme der Nacht steigt mir entgegen.Wie kalt das Wachsein ist.Sanft schiebe ich den Stoff Deine Schenkel hinauf.Selbst die Lippen dort schlafen.Einige Zeit atme ich Deinen Anblick in mich ein.Dann öffne ich Deine Schenkel.Behutsam und langsam.Ich steige dazwischen.Ziehe die Lippen auseinander.Und bedecke Dich sanft mit meinem Gewicht.In Dich hinein.In Deine Träume.Du spürst meine Nähe, mein Eindringen.Es erreicht Dich, aber zuerst in Deinen Träumen, an ihren Rändern.Ich nehme Dich, just an der Schwelle des Erwachens.Vermische mich mit Deinem Traum.
Ansichten: 1059
Hinzugefügt: 6 Jahren vor