Ende September – 3 Wochen später.Larissa saß auf meinem Bett in meinem mittlerweile ganz aufgebauten Zimmer und beobachtete mich dabei, wie ich meinen Koffer packte. In zwei Stunden ging es los und ich wusste nicht ganz genau, ob ich mich freuen sollte oder nicht. Die erste Klassenfahrt die ich mit der neuen Schule machte, ging in ein Zeltlager in Schottland in der Nähe von dem bekannten Loch Ness. Es gab dort von der schottischen Tourismusbehörde Programme für Schüler, bei denen man das Land und die Leute kennen lernt. Klang wahnsinnig spannend – nicht!Seit der Nacht bei unserem Lehrer, war nicht wirklich viel passiert. Ich wusste noch immer nicht was, ich davon halten sollte. Moritz hatte ich seit dem natürlich fast täglich in der Schule gesehen, jedoch verhielt er sich dort wie sonst auch immer. Er war nett, höflich und lustig. Wenn wir allein in einem Raum waren, wurde er nicht zudringlich – zumindest nicht so, dass es unangenehm wurde. Er streichelte mir durch mein Haar, nahm mich in den Arm und nach dem Sport blieben ich und Ines auch freiwillig länger in der Halle um beim Abbauen zu helfen. Dabei kam es dann meistens zwischen uns drein im Geräteraum zu Berührungen, die eigentlich mal so gar nicht zwischen Lehrern und Schülern ausgetauscht werden durften. Für mich war das so wie es war okay, aber Ines litt sehr darunter, dass es bisher nicht noch mal zum Geschlechtsverkehr mit Moritz gekommen war. Dabei lag es sicher nicht daran, dass Ines nicht wollte, sondern daran, dass Moritz sie auf Distanz hielt. Ich wusste, dass Ines mindestens zwei Mal abends ohne mich bei ihm war, aber er hatte sie einfach wieder nach Hause geschickt. Ich hatte einen Verdacht warum das so war, aber ich wagte nicht, diesen Gedanken weiter durch zu führen. Er hatte zwei Mal mit Ines geschlafen und zwar beide Male nachdem ich ihn abgewiesen hatte. Es war mehr so, als wäre sie nur ein Ersatz für das, was er nicht haben konnte … also mich.Ich verharrte bei dem Gedanken und hoffte, dass es nicht so war. Hoffte, dass Moritz einfach vernünftig genug war, nicht noch einmal schwach zu werden. Ines hatte in den letzten drei Wochen alle Zustände von Himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt durchlebt. Wir verbrachten fast jede zweite Nacht zusammen und manchmal hatte sie gar keine Lust auf mich, dann war sie wieder so begierig auf mich, dass sie mich völlig fertig machte. Nach solchen Nächten kam ich am nächsten Morgen kaum aus dem Bett.Tja, und dann gab es da noch Jan, den ich am Samstag am Kino einfach versetzt hatte. Ich könnte sagen, ich hatte es einfach vergessen durch die Dinge die davor passierten. Aber um ehrlich zu sein, wollte ich ihn einfach nicht sehen. Ines wäre eh nicht mitgekommen und mich allein mit ihm zu treffen war mir einfach zu gefährlich. Mir war klar, dass er etwas von mir wollte und ich wollte nicht in noch etwas reinrutschen, das mir noch mehr Kopfschmerzen bereitete. Und ganz ehrlich … die Sache mit Moritz machte mir erhebliche Kopfschmerzen.Ja, es war cool, dass ich in der letzten Mathearbeit eine 2- geschrieben habe, obwohl ich mindestens die Hälfte der Aufgaben falsch hatte. Es war auch zugegebenermaßen toll, wie mich Moritz immer wieder ansah. In seinem Blick lag ein Verlangen, dass es mir heiß und kalt den Rücken herunterlief, wenn ich nur daran dachte, er würde mich noch einmal so lecken wie in der einen Nacht. Es war falsch, ganz klar … aber ich wurde regelmäßig feucht, wenn meine Gedanken in Mathe abschweiften und ich einfach nur daran dachte, was er mit mir getan hatte. Im Nachhinein, so musste ich mir eingestehen, war es gar nicht so schlimm gewesen ihm einen zu blasen. Es war seltsam, ja, ungewohnt weil ich das ja überhaupt nicht kannte. Aber … so wurde mir klar … ich würde es eventuell sogar noch mal machen, wenn sich die Gelegenheit dazu bieten würde. Sowieso schwanden – je mehr Zeit verging – auch die Zweifel die ich hatte. Und Anna? Ja Anna war ein Fall für sich. Sie war immer noch das IT-Girl der Klasse, hatte aber ganz schön was von ihrer Dominanz eingebüßt. Bisher war nichts mehr passiert, weder in der Schule, noch gab es einen Vorfall auf der Arbeit von Ines Mama. Zum Tennis ging ich jetzt wieder regelmäßig und es war echt cool. Auch Kati hatte ich wieder gesehen und auch ihre Tochter Emma, die sie letztes Mal einfach zum Training mitgebracht hatte.Selbst Ines spielte jetzt Tennis, aber ein Talent war sie nicht. Es war mir auch klar, dass sie es nur tat, um Zeit mit Moritz zu verbringen. „Und wie läuft es mit deiner Lesbenfreudnin?“, unterbrach Larissa meine Gedanken. Ich sah auf und zeigte ihr den Mittelfinger. ‚Lesbenfreundin‘, nannte sie Ines nur, wenn wir allein waren. Ihr passte es nicht, dass Ines mit mir zusammen war. Meistens konterte ich darauf immer mit der Frage, ob sie neidisch war, aber diesmal war mir nicht danach, eine verbale Auseinandersetzung mit ihr zu starten. „Ganz gut.“, säuselte ich daher einfach nur nebenbei.Larissa setzte sich gemütlicher hin: „Das klang auch mal glücklicher.“Ich stopfte einen Pullover in den Koffer und sah mich dann zu ihr um: „Es … “, begann ich und fragte mich zum 1000ten Mal, ob ich Larissa nicht einfach alles erzählen sollte. Bisher hatte ich mich nie überwinden können und auch jetzt schüttelte ich nur den Kopf: „Es läuft super.“Larissa schnaufte verächtlich, sie sah mir offenbar genau an, dass es nicht ganz so rosig war, wie ich es versuchte ihr weiszu machen. Dabei hatte die Beziehung zu Ines trotz meiner Bedenken kein bisschen gelitten. Wir verstanden uns prächtig und ich hatte Ines mittlerweile auch meine Bedenken mittgeteilt, dass ich Moritz verhalten sehr komisch fand. Anfangs war es zugegebenermaßen ein schwieriges Thema, aber selbst Ines musste eingestehen, dass Moritz ab und zu ganz schön hart zur Sache ging. Trotzdem beklagte sie sich nicht und langsam wurde mir auch klar, dass Ines gar nicht so ein Problem damit hatte, von ihm so ‚benutzt‘ zu werden. Im Internet hatte ich ein wenig herumgesurft und herausgefunden, dass es viele Menschen gab, die sexuell eher krasser drauf waren als sie sich sonst so gaben. Dabei waren sie jetzt nicht alle Schizophren, sondern ließen ihre angestaute Aggression und den Frust eben im Bett raus. Vermutlich war das einfach genau das, was ich bei Moritz beobachtet hatte – das bedeutete aber deshalb nicht, dass es mir gefiel. Ich zog den Reisverschluss des Koffers zu und hatte ein wenig Probleme, so dass sich Larissa zu mir gesellte und mir half. Nachdem wir den Koffer schließlich zu hatten, saßen wir ein paar Sekunden herum, bis Larissa plötzlich die Bombe platzen ließ: „Walter hat mich gefragt, ob wir uns am Mittwoch in einem Hotel treffen wollen.“Ich riss die Augen auf und starrte Larissa ungläubig an: „Nicht dein ernst!“Sie nickte nur und lächelte mir bedrückt zu: „Doch … und … ich hab ihm noch nicht geantwortet.“„In welchem Hotel?“, fragte ich dann.Larissa schüttelte den Kopf: „So genau haben wir nicht darüber gesprochen. Aber er würde morgens kommen und dann abends wieder nach Hause fahren.“Ich holte tief Luft und sah Lari flehend an: „Bitte lass den Scheiß. Denk mal daran was Caro dazu sagen würde.“Larissa lachte kühl auf: „Caro? Die schreibt mir ja nicht mal mehr zurück. Offenbar steht sie nicht so darauf mit ihrer ehemaligen besten Freundin in Kontakt zu bleiben …“, nun fügte sie noch gehässig hinzu: „ … offenbar ist jetzt Saskia ihre beste Freundin … blöde Kuh. Am liebsten würde ich ihr das mit ihrem Daddy stecken.“„Das bringst du nicht!“, rief ich geschockt. Larissa sah mir in die Augen, lächelte dann nochmal und schüttelte den Kopf: „Ne, eher nicht. Aber ich würde ihn schon gerne wieder sehen.“„Und die Schule willst du einfach sausen lassen?“, fragte ich besorgt weiter.Meine Schwester schüttelte den Kopf: „Ne, Mittwoch haben wir keine Schule, wegen der Zwillinge.“„Hä?“, fragte ich irritiert.Larissa winkte ab: „Noch nicht gehört? Vor einem Jahr sind zwei Mädchen von zu Hause abgehauen. Sind nie wieder aufgetaucht. Die Polizei kann ein Verbrechen nicht ausschließen und so hält sich das Gerücht hartnäckig, dass die beiden entführt wurden.“„Hab ich noch nichts von gehört.“, sagte ich kopfschüttelnd.Meine Schwester nickte und erklärte: „Ja … ist auch nur unsere Klasse, die frei hat, um den Gottesdienst zu besuchen, den die Eltern von den beiden organisiert haben, besuchen zu können. Ist aber freiwillig, darum werde ich kaum hingehen … ich kannte die ja nicht mal.“Lari erhob sich und half mir den Koffer nach unten zu bringen. Meine Eltern warteten schon auf mich, also unterbrachen wir alle Gespräche über Caros Vater. Ich blickte Lari noch einmal an, dann nahm ich sie fest in den Arm und flüsterte ihr ins Ohr: „Wenn du ihn triffst, dann schreib mir wo ihr euch trefft, damit wenigstens einer weiß, wo du bist, falls …“, ich ließ sie los, warf ihr einen besorgten Blick zu und sie nickte: „Versprochen!“ „Ruf mich dann an, ja?“, forderte ich sie noch auf, dann verließ ich das Haus mit Mama und Papa. Wir fuhren bei Ines vorbei um sie abzuholen. Dann direkt weiter zur Schule, wo wir uns alle trafen um auf den Bus zu warten. Zusammen mit Ines begrüßten wir die Anderen alle, auch Jan, mit dem ich mich trotz meines Korbs noch gut verstand. Während wir miteinander sprachen, wurden unsere Koffer schon eingeladen. Irgendwann legte mir irgendwer eine Hand auf die Schuler und ich drehte mich herum. „Morgen Charlie, alles gut? Schon aufgeregt?“, begrüßte mich Moritz. Ich lächelte ihm zu, er drückte mich – so dass es niemand sonst sehen konnte leicht mit der Hand und sah mir dabei so intensiv in die Augen, so dass ich sofort mit den Gedanken bei unseren verbotenen Aktionen war. Bevor jemand noch Verdacht schöpfte, begrüßte er noch die anderen, aber niemand warf er diesen Blick zu. Ich seufzte leise und blickte mich zu Ines um. Sie stand ein paar Meter hinter mir und grinste mir zu. Dann ging es auch schon los und wir stiegen alle in den Bus ein. Ich beeilte mich einen Platz für mich und Ines zu sichern, aber Ines schien irgendwie aufgehalten worden zu sein. Der Bus war schon fast voll, als Jan an mir vorbei ging, kurz zögerte, mich anlächelte und dann einfach neben mir platz nahm.„Der ist eigentlich für Ines reserviert.“, erklärte ich schnell, doch anstelle wieder aufzustehen, schüttelte er nur den Kopf und zeigte nach vorn: „Die sitzt neben Herrn Altmeyer. Er hat sie gebeten schon mal die Listen alle auszufüllen und die Unterlagen zu sortieren.“„Was?“, erwiderte ich ungläubig und erhob mich vom Sitz. Vorne, neben Moritz sah ich einen rötlich blonden Schopf. Enttäuscht setzte ich mich wieder und blickte dann Jan böse an. „Soll ich … wieder … also wenn du allein sitzen willst, dann …“, begann er schon, doch ich schüttelte den Kopf: „Nein … wir haben nur gesagt das wir zusammen sitzen wollten und jetzt … ach egal. Bleib einfach hier … allein will ich auch nicht fahren.“Jan nickte mir zu, nahm seinen Rucksack hoch und öffnete ihn: „Ich hab auch Proviant dabei und den Ipod meines Vaters mit massig Filmen für die Fahrt.“Ich hob eine Augenbraue, während ich mir eingestand, dass es so auch nicht gerade die langweiligste Fahrt werden würde. Ich dachte kurz weiter und lachte dann auf: „Na dann bekommst du deinen Kinobesuch mit mir ja doch noch.“Er lächelte verlegen, dann setzte sich der Bus schon in Bewegung nachdem auch Frau Johnson sich eingefunden hatte und alle durchzählte. Wir fuhren also nur mit Frau Johnson, unserer Englischlehrerin und unserem Klassenlehrer.Die erste Stunde war es krass unruhig und alle riefen kreuz und quer durch den Bus. Dann beruhigte sich alles etwas und Jan startete den ersten Film. Ich bekam den linken Ohrhörer, er zog sich den rechten an. Da die Kopfhörer nicht sehr lang waren und ich ja links neben ihm saß, musste ich meinen Kopf nah an seinen halten, damit mir das Kabel mir nicht aus dem Ohr rutschte.Fast hätte ich ihm Vorsatz unterstellt, aber wie richtig ich lag – und nicht nur bei den Ohrhörern – sollte ich erst später erfahren. Wir sahen eine Komödie, bei der ich den ganze Zeit den Eindruck bekam, dass ich die schon einmal gesehen hatte. Nach dem Film waren wir schon kurz vor Calais, wo es mit der Fähre nach England ging. An Deck traf ich dann wieder auf Ines, der es zwar leid tat, dass sie nicht neben mir saß, aber ihre Freude darüber neben Moritz sitzen zu können, kaum verhehlen konnte. Sie nahm mich an die Seite und flüsterte mir zu: „Er hat eben sogar meine Hand genommen. Als Frau Johnson hinten im Bus war.“„Passt bloß auf …“, mahnte ich sie an, doch mir war klar, dass es sinnlos war. Ines war verknallt in ihn … und in mich. Irgendwie fand ich es ja trotz allem auch aufregend und der Gedanke mit Moritz noch mal allein zu sein, war mir ja auch schon seit ein paar Tagen nicht mehr so unangenehm. Wir blödelten dann noch ein paar Minuten herum, bis man die Küste von Dover bereits gut erkennen konnte. Die mächtigen Kliffe aus Kalkstein, ragten majestätisch über dem Meer empor. Nach der Durchsage, dass wir in einer Viertelstunde anlegen würden, machten wir uns auf den Weg zurück zum Bus, wo wir uns wieder alle auf die alten Plätze setzten.Kurz sahen wir alle aus dem Fenster, als der Bus aus dem Bauch des Schiffes fuhr, dann legte sich wieder schnell die Langeweile auf uns alle herab und Jan startete den zweiten Film. Es war irgendwas mit Zombies, aber nicht wirklich ein Horrorfilm. Mehr eine Komödie aus England. Es war gar nicht mal so unlustig, aber irgendwann wurde ich total müde und schlummerte wohl ein. Ich jedoch bekam nur mit, dass ich plötzlich aufwachte, weil der Bus über eine Bodenwelle donnerte, und ich mit dem Kinn irgendwo aufschlug. An meiner Stirn kitzelten mich Haare und als ich die Augen aufschlug sah ich Jans T-Shirt. Ich spürte dass mein Mund offen stand und schloss ihn erst einmal. Dann hob ich den Kopf von seiner Schulter und sah entsetzt, dass an seinem Oberarm – dort wo mein Mund war – ein feuchter Fleck war. MEGA PEINLICH! Nicht nur, dass ich eingepennt war und mir Jans Schulter als Kopfkissen gesucht hatte. Nein ich hatte ihn auch angesabbert. In dem Moment in dem ich entsetzt auf den Fleck blickte, drehte er seinen Kopf zu mir herum: „Na … gut geschlafen, Charlie?“Ich fuhr mir, bevor ich ihn unglücklich ansah, erst einmal mit den Händen durch Gesicht und Haare um mir wenigstens halbwegs sicher zu sein, dass mir nicht noch irgendwo ein Speichelfaden vom Kinn hing. Auch meine Haare brachte ich in Form, aber die hatten eh schon in den paar Minuten Schlaf ihr Eigenleben entwickelt.„Geht …“, antwortete ich schließlich doch auf seine Frage und er lächelte mir zu. Ich sah mich kurz um, aber die meisten waren mit sich selbst beschäftigt, andere schliefen genauso wie ich und wieder andere unterhielten sich mehr oder weniger leise. Ich sah mich nach Anna um, die hinten auf der letzten Bank mit ihren Freundinnen saß. Sie hatte Kopfhörer im Ohr und sie sah zu, wie Steffi ihr irgendwas zu erklären versuchte. Ich sah wieder zu Jan, der mich immer noch anlächelte: „Sag mal … wie stehst du eigentlich zu Anna?“Sofort verschwand sein Lächeln und wich einem genervten Gesichtsausdruck. Ich war nun die, die lächelte als ich einfühlsam fragte: „So schlimm?“Jan verdrehte die Augen und sah sich um ob jemand zuhörte. Dann rückte er mit dem Oberkörper näher zu mir und erklärte: „Sie ist … schwierig und berechnend. Sie weiß wie sie Dinge bekommt, nur an einer Sache beißt sie sich die Zähne aus.“, sagte er mit einem Blick nach hinten.„An dir?“, fragte ich offen heraus und Jan sah mich erschrocken an. Er versuchte zwar noch es zu verbergen, aber eigentlich musste ihm klar sein, dass seine Reaktion offensichtlich war. Dann sah er mich unglücklich an: „Eigentlich meinte ich was anderes … “Ich nickte belustigt, dann erklärte ich: „Ich weiß, dass sie was von dir will, ist ihr selbst rausgerutscht.“„Voll krank, oder?“, flüsterte er verächtlich und fügte hinzu: „Also ich meine, wir haben denselben Vater. Sind also Halbgeschwister.“Ich wurde neugieriger: „Und? Hat sie einfach gesagt dass sie auf dich steht, oder wie kam es dazu, dass du es weißt?“Jan blickte sich lieber noch einmal um, dann seufzte er schwer und schüttelte den Kopf: „Wenn du das wirklich wissen willst, dann lass darüber reden, wenn nicht die halbe Klasse potenziell zuhören kann.“Ich nickte und blickte noch einmal auf den Sabberfleck von mir auf seinem Oberarm. Er folgte meinem Blick und bemerkte wohl erst jetzt den Fleck dort. Am liebsten wäre ich jetzt aus dem Fenster gesprungen, aber statt jetzt irgendwie angewidert zu reagieren, grinste er nur.Ich drehte mich schnell weg und sah aus dem Fenster, ehe er mich an der Schulter fasste und mich zu sich zog. Dann versteifte ich mich, als Jan seinen Lippen an meinen Hals drückte und mich dort küsste. Einen Moment dachte ich, seine Zunge dort zu spüren, dann nahm er den Kopf wieder weg. Entsetzt blickte ich ihn an, doch er zuckte nur mit den Schultern: „Quitt, oder?“Erst jetzt spürte ich die kühle nässe an meinem Hals, fasste mit meiner Hand dorthin und spürte, dass ich dort feuchter war, als es durch einen Kuss der Fall gewesen wäre. Im ersten Moment wollte ich mich aufregen! Wie widerlich war das denn? Hatte er mich echt angesabbert? Einen Sekundenbruchteil später wurde mir aber klar, dass er jedes Recht dazu gehabt hatte, denn richtigerweise, waren wir jetzt tatsächlich quitt. Das kranke daran war jedoch … dass mir durch seine Aktion, die Sache von eben überhaupt nicht mehr unangenehm war. Ich wischte mir seine Spuke vom Hals und sah ihn kopfschüttelnd an: „Du bist … echt seltsam, oder? Erst die Aktion in der Nacht vor meinem Haus, jetzt sowas.“„Und du bist cool!“, erwiderte er und fügte an: „Irgendwie muss ich doch bei dir Eindruck schinden.“Ich musste leise auflachen, dann seufzte ich und sah wieder aus dem Fenster. Es verging noch eine halbe Stunde, da spürte ich seine Hand plötzlich an meiner. Erst ganz vorsichtig und dann schob er diese auf meine und hielt mich so fest. Ich drehte dich den Kopf zu ihm und sah ihn fragend an. Er schluckte nur und ich ignorierte den ersten Impuls ihm meine Hand zu entziehen.So schauten wir uns ein paar Augenblicke an, bis ich wieder aus dem Fenster schaute. Meine Hand dabei immer noch in seiner. Ich dachte dann darüber nach, was das bedeuten würde, aber mir war klar, dass ich es einfach gerade nur nett fand. Natürlich wusste ich dass wenn irgendwer aus der Klasse uns händchenhaltend hier sitzen sehen würde, ganz andere Bedeutungen formulieren würden. Auch an Ines dachte ich und fragte mich was sie wohl denken würde. Andererseits hielt sie ja weiter vorne im Bus mit Moritz Händchen, also warum sollten für mich andere Regeln gelten als für sie?Während ich noch nachdachte schlummerte ich wieder ein und wachte erst wieder auf, als Jan mich sanft an der Schulter schüttelte: „Charlie … hey …“Benommen rieb ich mir die Augen und sah, dass der Bus gehalten hatte. Die meisten anderen Schüler waren schon aufgestanden und suchten ihr Handgepäck zusammen. Sofort zog ich meine Hand von Jan weg, nur um zu merken, dass diese bereits wieder auf meinem eigenen Schoß gelegen hatte. Ich hatte die ganze Fahrt verschlafen, konnte ich schon immer gut im Auto, oder eben auch im Bus. Herr Altmeyer hielt noch eine Ansprache, dann stiegen wir alle aus und nahmen unser Gepäck. Es gab von dem Organisator zweier und dreier Zelte zur Auswahl und ich war froh das Ines – die direkt dort hin gegangen war, sich ein zweier Zelt für uns geholt hatte. Schlafsäcke hatten wir selbst, Luftmatratzen wurden ebenfalls ausgegeben. So verlief der ganze Nachmittag halbwegs in einem geordneten Chaos ab. Ines war unfähig ein Zelt aufzubauen und auch ich tat mir anfangs schwer, schaffte es dann aber schließlich doch mit der Hilfe eines der Betreuer vor Ort.Der Zeltplatz lag nicht direkt am Loch Ness, aber man konnte von hier den Hang hinuntersehen wo der See in der langsam sinkenden Sonne ein wunderschönes Schauspiel aus Licht und Siegelungen sehen ließ. Ein Weg ging mitten durch unseren Zeltplatz, links davon waren die Mädchenzelte, rechts die der Jungs. Da wir in der Klasse 15 Mädchen aber nur 9 Jungs waren, war das Verhältnis ein wenig unausgeglichen.Zum Abendessen gab es ein Gemeinschaftshaus wo auch die Toiletten und Duschen unterbracht waren. Frau Johnson schlief dort auch. Moritz hatte sich für eines der Zelte entschieden. Fand ich gut! Ines auch … aber sie offenbar aus einem anderen Grund als den, dass es fairer erschien, dass die Lehrer sich ebenfalls nicht in das Haus mit den Zimmern und Betten einquartierten. Frau Johnson war aber ja auch schon über 50 und ich konnte sie auch irgendwie verstehen. Nach dem Essen verdrückten wir uns in die Zelte, nicht nur weil es langsam anfing zu regnen. Hauptsächlich waren wir alle völlig geschlaucht von der langen Fahrt. Ines schlief auch sofort ein und ich beschäftigte mich mit einem Buch und schrieb meinen Eltern und Larissa noch eine SMS. Mieser Empfang, aber nach dem 5. Versuch schaffte ich es den Text zu senden. Da mein Papa den Vertrag bezahlte, musste ich mir um die Roaming-Gebühren keine Sorgen machen.Irgendwie wurde es durch die Berge um uns herum (okay … die größeren Hügel) sehr schnell, sehr Dunkel. An Taschenlampen hatte ich natürlich gedacht und so konnte ich noch lange Zeit weiter lesen. Ich hörte um mich herum immer wieder das Lachen und die Gesprächsfetzen von anderen Mitschülern, die ebenfalls noch wach waren.Gegen kurz vor 23 Uhr – Ines schlief immer noch und auch die meisten anderen Gespräche waren jetzt verstummt – klopfte es an unserer Zeltplane. Ich richtete den Scheinwerfer dagegen, was aber eher kontraproduktiv war, weil der orange Stoff doch das Licht extrem zurückwarf und mich selbst blendete. Also legte ich die Taschenlampe weg und kletterte zum Eingang. Den Reisverschluss öffnete ich dort und blickte nach draußen: „Hey?“Ich konnte kaum was erkennen, aber dann bemerkte ich jemanden neben dem Eingang. Erst dachte ich an Moritz, aber dann wurde mir klar, dass die Person nicht so groß und kräftig war: „Jan?“, flüsterte ich also.„Ja, hey … Lust auf einen Spaziergang? Die anderen schlafen schon alle.“, flüsterte er. „Ich … also … wir dürfen nicht mehr aus den Zelten nach Zehn. Nur um aufs Klo zu gehen.“, erklärte ich und fühlte mich irgendwie plötzlich wie der Ersatzstreber, da Holger nicht mit auf der Klassenfahrt war.„Wir können ja auf das Klo gehen … in einem weiten Bogen.“, schlug Jan vor und ich musste zugeben, dass der Gedanke irgendwie verlockend war. Müde war ich eh nicht und meine Augen taten mir schon vom Lesen weh.„Warte …“, flüsterte ich und zog mir schnell die Schuhe an. Draußen war es frisch, auch durch den Regen der jetzt alles abgekühlt hatte. Trotzdem wollte ich mir jetzt keinen Pullover aus meinem Koffer raussuchen. Also schlüpfte ich schnell hinaus und zog das Zelt wieder zu.Jan streckte mir die Hand hin und ich ließ mich von ihm hochziehen – danach ließ er mich aber nicht mehr los, so dass ich ihm einen skeptischen Blick zuwarf. Ich wollte nicht zugeben, wie schön ich es schon eben im Bus gefunden habe, als er meine Hand einfach genommen hatte. So standen wir ein paar Sekunden voreinander, bis er wohl entschied, mich besser doch wieder loszulassen. Wir schlichen den Zeltplatz entlang und schlugen einen Pfad hinab zum See ein. Als wir um eine Ecke bogen, fühlten wir uns sicher genug um zu sprechen.„Charlie, darf ich dich mal was privates Fragen.“Ich sah ihn nicht an, nickte nur und stieg dann den schmalen Pfad zuerst hinab: „Du hast doch nicht wirklich was gegen mich. Eigentlich kannst du mich doch sogar ganz gut leiden, oder?“Ich lachte auf: „Sonst würde ich wohl kaum mitten in der Nacht mit dir allein durch das Gebüsch rennen, oder?“„Ne, wohl nicht. Aber … warum gehst du mir dann aus dem Weg, wenn ich dich mal versuche zu einem Date oder so zu bewegen.“, fragte er und nun blieb ich stehen. Ich drehte den Kopf und blickte ihn ernst an: „Ist dir mal in den Sinn gekommen, dass mir zur Zeit einfach nicht nach Daten ist?“„Mit mir, oder grundsätzlich?“Ich seufzte auf, dann warf ich ihm einen genervten Blick zu und begann weiter den Pfad herunterzugehen. Jan zögerte noch einen Moment, dann eilte er mir nach. Gerade als er wieder den Mund aufmachte erreichte ich das grasige Ufer des Loch Ness. Ich erstarrte augenblicklich und Jan lief mir in den Rücken. Ich strauchelte kurz, aber fing mich noch ab. Dann schwieg auch er, während wir dem Bann des Sees in der Nacht erlagen. Es war zwar dunkel, aber die Wolken waren gewichen und die Sterne strahlten hier draußen heller als ich es von mir zu Hause gewohnt war. Konnte das sein? Sie schienen auch viel mehr zu sein. Ich fragte mich gerade ob ich mir das nur einbildete, da flüsterte Jan schon: „Unglaublich. Bei uns sieht man wegen der ganzen Lichter der Stadt nie so viele Sterne.“Ich sah ihn kurz zu, fragte mich ob es tatsächlich daran lag, aber blickte wieder nach oben, dann auf den See, wo sich der Schein der Sterne in den seichten Wellen des Sees brach. Es sah aus, als würde der ganze See aus Glitzerwasser bestehen. Glitzerwasser – gab es nicht, ich weiß, aber trotzdem war dies das erste was mir in den Sinn kam. Jan erinnerte sich wohl wieder daran, was er sagen wollte und flüsterte nun: „Ok, kein Date, aber was ist mit dem Händchenhalten im Bus? Das ist nichts, was ich mit normalen Freundinnen sonst mache.“„Ich bin ja auch nicht normal.“, flüsterte ich zurück und meinte es nicht mal witzig. Jan aber seufzte und es war ihm anzusehen – als ich mich jetzt umdrehte – dass er unglücklich war. „Jan …“, begann ich: „… ich hab im Moment einfach überhaupt kein Interesse mein Leben noch komplizierter werden zu lassen als es jetzt schon ist. Ich mag dich echt und finde es super, dass du mich so unterstützt hast in der Klasse … aber …“„… aber Anna ist meine Schwester, ja?“, riet er einfach.Ich schüttelte den Kopf: „Mit ihr hat das nichts zu tun. Du kannst sie ja nicht mal leiden.“„Also … willst du aktuell gar keinen Freund?“, fragte er vorsichtig.Ich dachte an Ines und schüttelte den Kopf: „Um ehrlich zu sein, aktuell nicht. Aber wenn, dann wärst du meine erste Wahl.“„Ach ja?“, fragte er so, dass ich ihn neugierig musterte. Er zuckte mit den Schultern und sagte leiser: „Naja … manchmal hab ich gesehen, wie du Herrn Altmeyer anblickst.“Erschrocken blickte ich Jan an, dieser hatte keine Ahnung in was für ein Wespennest er gestochen hatte und ruderte ein wenig zurück: „Ja ich weiß … aber manchmal denke ich mir, dass ich mir wünsche, dass du mich ab und an mal so ansehen würdest wie du ihn anblickst.“„Er ist unser Lehrer.“, saget ich einfach nur steif und hoffte, dass ich mit einem kurzen Statement mehr erreichte, als wenn ich jetzt beginnen würde mich voll aufzuregen. Offenbar klappte es so ganz gut denn Jan sprach das Thema nicht mehr an. Auch schien es ihm jetzt peinlich zu sein, es überhaupt angesprochen zu haben. „Okay … also, was machen wir jetzt?“, fragte ich schließlich.Jan sah zum Wasser, dann grinste er mir zu: „Schwimmen mit Nessi?“„Schwimmen? Im Ernst? Ich hab keine Schwimmsachen dabei.“, lachte ich auf.„Ich auch nicht … schlimm?“, fragte er und sah mich an. Ich schüttelte den Kopf: „Auf keinen Fall gehe ich da nur in Unterwäsche rein.“, erklärte ich scharf – was aber mehr daran lag, dass ich keinen BH trug. Ich hatte nun mal kaum Brüste und mich vor einem Jungen jetzt auszuziehen, wäre mir einfach zu peinlich. Ich war ja schon froh, dass wir Sport hatten und nicht Schwimmen in der Schule, das würde sich aber nächstes Jahr ändern. Ich betete, dass sich bis dahin etwas an meiner Oberweite geändert hatte.„Du kannst sie ja ausziehen … “, sagte Jan ohne Spaß in der Stimme und blickte mich fragend an. Ich blickte zum Wasser, dann zu dem Pfad der zum Zeltplatz führte. Es war Spätsommer und dadurch noch reichlich warm. Es hatte heute Morgen wohl auch hier noch geregnet, aber jetzt war wie schon gesagt keine Wolke mehr zu sehen. Ich zog mir die Schuhe und Socken aus und trat an das flache Ufer, steckte prüfend den Fuß hinein. „Uahhahahha!!“, keuchte ich auf und zog den Fuß schnell wieder zurück. Jan lachte auf: „Und ich dachte, du wärst nicht so ne Meme.“„Hey ich …“, fuhr ich herum und erstarrte, als ich sah, das Jan sich gerade auszog – ganz. Er blickte zu mir ans Ufer: „Also ich lasse mir die Chance nicht entgehen … dann kann ich sagen, dass ich der erste war, der in dem sagenumwobenem Loch Ness schwimmen war.“Ich sah schnell weg, als er sich die Unterhose auszog. War das normal? Dachte er sich nicht: ‚Hey, sollte ich vielleicht nicht machen, wenn da ein Mädchen meiner Klasse neben mir steht?‘ Ich blickte schnell noch einmal hin, nur um ihm hinterher zusehen wie er mit Anlauf an mir vorbei rannte und dann in den See sprang. Sein Penis sah ich ebenfalls und es war mir echt unangenehm dass er so freizügig war. Klar … ich kannte sowas einfach nicht. Nacktheit war bei uns ja irgendwie zu Hause nicht so an der Tagesordnung. Ich wusste dass andere das anders handhaben, aber ich fühlte mich irgendwie seltsam jetzt. Kurz sah ich auf den Stapel der Klamotten von Jan, dachte mir, dass er ganz schön blöd gucken würde, wenn diese mit mir plötzlich verschwinden würden. So lachte ich in mich hinein bei der Idee, wusste aber auch, dass es echt mies wäre und ich das nicht bringen würde. Jans Kopf tauchte aus dem See auf und er keuchte erschrocken: „Oh ist das kalt!!!! Kalt, kalt, kalt!“Ich lachte auf, während Jan begann mit ein paar Schwimmbewegungen weiter raus zu schwimmen. Ich sah ihm dabei zu und irgendwie steckte es mich an, ihn so zu sehen. Ich wollte auch irgendwas verrücktes machen und in der ersten Nacht im Loch Ness zu schwimmen wäre schon geil. Ich sah wieder zu Jan, dann zum Pfad, dann wieder zu Jan, der jetzt schon sicher 30 Meter weit auf dem See war – zu weit um in der Dunkelheit Details von mir zu erkennen.Schnell zog ich mir Hose und T-Shirt aus, zögerte noch einen Moment und ließ auch mein Höschen runter. Dann rannte ich ebenfalls zum See und entschied mich, dass es nur eine Möglichkeit gab, schnell ins Wasser zu kommen. Hätte ich gezögert … hätte es mich große Überwindung gekostet, Schritt für Schritt tiefer ins das Wasser zu kommen. Also rannte ich wie Jan einfach ins Wasser und sprang schließlich mit dem Kopf voran in den See. Die Kälte war ein Schock! Aber sie belebte mich auch sofort. Ich tauchte auf und schnappte nach Luft. Jede Bewegung meiner Arme und Beine ließ mich die irre Kälte weiter an meinem Körper spüren. Auch fühlte ich die Strömung und das Wasser direkt zwischen meinen Beinen, was mir nochmals deutlich machte, dass ich splitternackt war. Langsam fand ich meinen Rhythmus und blieb an der Oberfläche. Jan machte ich ein paar Meter neben mir aus, er kam auf mich zu. Sogleich bereute ich es ein wenig, dass ich auch mein Höschen ausgezogen hatte. Sehen konnte Jan das so natürlich nicht, aber wenn er mich berühren würde … allein der Gedanke war … spannend. Langsam schwamm er zu mir und blieb einen Meter auf Distanz, so dass ich aber dennoch seine Schwimmbewegungen durch die Wasserbewegungen ausmachen konnte. Wir blickten uns an, doch während er amüsiert lächelte, schaute ich nur stumm. „Alles klar?“, fragte er sogleich.„Hmmmhmmm.“, summte ich bejahend und sagte schließlich: „Kalt!“Jan nickte mir zu: „Dann lass uns eine Runde schwimmen, dann wird es wärmer.“ Ehe ich was darauf erwidern konnte, schwamm er schon an mir vorbei. Ich begann mit den Zähnen zu klappern, aber machte zu, dass ich ihm hinterher kam. Wir schwammen ungefähr 3 Minuten am Ufer entlang, ehe ich selbst merkte, dass er Recht hatte. Zwar war es nicht wirklich ‚warm‘, aber zumindest zitterte ich nicht mehr. Jan schwamm zum Ufer, das hier ein bisschen schilfig war und ich folgte ihm langsam in die Pflanzen. Hier war es wirklich nicht mehr kalt, was wohl mit der Nähe zum Ufer zu tun hatte. Jan setzte sich irgendwann einfach zwischen die Schilfpflanzen und wartete auf mich. Ich näherte mich soweit, bis dass ich stehen konnte und wartete dann einfach ab. Mich neben ihn zu setzten, würde ich nicht wagen, oder? „Komm mal her!“, forderte er mich auf und ich schüttelte den Kopf: „Ne lass mal.“, erwiderte ich. Er sah mich irritiert an, dann zeigte er auf das Schilf was ihn etwas umgab: „Im erst … es ist hier total cool, außerdem … musst du das hier sehen.“, dabei zeigte er von sich aus auf den See. Ich verzog den Mund, dann aber wollte ich auch keine Spielverderberin sein und ging langsam auf ihn zu. Bevor mein Oberkörper aus dem Wasser ragte, verschränkte ich meine Arme vor meinen nicht vorhandenen Brüsten. Dann ließ ich einen Arm wieder hinab um mich neben ihn in das Schilf zu ziehen. Hier war es noch mal wärmer und da man hier zwischen den Pflanzen keinen Wind spürte, war es auch am Oberkörper nicht unangenehm: „Und was ist so toll?“Ich folgte seinem Blick und betrachtete das Wasser, welches jetzt ganz still vor uns lag. Offenbar war es nicht nur hier im Schilf Windstill, sondern auch mittlerweile insgesamt. Auf dem Wasser sah man nun kaum noch eine Welle und so wirkte der See wie ein schwarzer Spiegel.„Unheimlich!“, flüsterte ich.„Unheimlich schön!“, flüsterte Jan zurück, nur um noch leiser zu flüstern: „Ich hab nie was schöneres gesehen als das hier.“Ich lachte auf: „Na, jetzt übertrei…“, begann ich und drehte mich zu ihm, nur um zu bemerken, dass er gar nicht auf den See gesehen hatte. Ich verstummte und wir blickten uns einfach nur in die Augen. Ein starkes Gefühl von Zuneigung ging mir durch Mark und Bein, ehe ich mich zwang wieder zu See zu gucken. Ich starrte bestimmt noch eine geschlagene Minute über das Wasser, ehe Jan leise seufzte: „Du bist das coolste Mädchen, was ich je gesehen habe, Charlie Tesch.“Ich holte tief Luft, dann sah ich ihn abermals an: „Jan … ich … “, begann ich und sprach dann doch nicht mehr weiter. Auf der einen Seite war es total süß von ihm, das zu sagen und ich glaubte ihm auch, dass er es so meinte. Auf der anderen Seite, wollte ich aber erst einmal das mit Ines und Moritz klären, bevor ich jetzt auch noch was mit Jan anfangen würde. Außerdem wusste ich nicht, wie Anna darauf reagieren würde, wenn sie das erfahren würde. Aber was eigentlich? Noch war gar nichts passiert. Ich legte den Kopf schief: „Was willst du eigentlich von mir?“Jan sah mich ein wenig ängstlich an, dann schloss er kurz die Augen und sagte ehrlich: „Mit dir … zusammen sein.“„Warum?“, fragte ich einfach weiter.„Weil … weil ich mich unsterblich in dich verliebt habe.“Ich musste lächeln – es war ein schüchternes Lächeln und wirkte nicht abwertend Jan gegenüber, der plötzlich zu mir rutschte, so dass das Wasser wieder leichte Wellen um uns schlug: „Gib uns ne Chance Charlie.“, flüsterte er und sah mich hoffend an.Ich hob die Knie, nicht dass er etwas gesehen hätte, denn das Wasser war schwarz wie die Nacht selbst. Trotzdem wollte ich so etwas Abstand zwischen uns schaffen. Klappte nicht wirklich weil er ja neben mir saß und nicht vor mir. „Ich … kann gerade echt nicht Jan. Tut mir leid.“, erklärte ich traurig und ein Teil von mir bereute es wohl ehrlich. Ich dachte kurz daran, dass Ines nicht so viel Rücksicht auf mich nehmen würde, wenn es um Moritz ging. Hin und Her gerissen blickte ich von Jan wieder auf den See und zurück zu ihm. Ich zuckte zusammen, als er eine Hand an meine Schulter legte: „Charlie … überleg es dir, ja? Ich warte einfach ab und wenn du diene Meinung änderst, dann … “, er brach ab als ich ihn ansah und einfach nur nickte. In dem Moment sah er einfach so verletzlich aus, dass ich mich vor beugte und ihn einfach küsste. Seine Lippen waren eiskalt, genau wie meine, aber auch weich. Ob er wegen mir oder der Kälte zitterte, wusste ich nicht. Trotzdem fiel mir der Unterschied zwischen seinen Lippen und den anderen auf, die ich schon küssen durfte. Ines Lippen waren unglaublich weich und zart. Die von Larissa etwas spitzer. Die von Moritz waren rau und allein sein kurzer drei Tage Bart war störend. Jans Lippen waren irgendwie … anders. Es gefiel mir und als ich den Kuss wieder löste sah ich ihm halb verträumt auf den Mund. Ehe ich reagieren konnte, setzte er plötzlich nach und wieder trafen sich unsere Lippen. Diesmal war er nicht so passiv wie gerade aber er küsste mich ein wenig unbeholfener – unsicherer. Ich widerstand dem Verlangen meine Lippen zu öffnen, obwohl ich spürte, wie sich in meinem Magen dieses Gefühl begann einzustellen. Ich unterbrach den Kuss, als mir klar wurde, dass die Wärme in meinem Schoß langsam zunahm und sah ihn an. Mein Atem ging schwer und er zitterte stärker. Sein Blick fiel auf meinen Oberkörper und erst jetzt wurde mir klar, dass ich meine Hand heruntergenommen hatte um mich besser abzustützen. Sofort riss ich meinen Arm wieder hoch: „Hey!“„Sorry … “, räusperte er sich für etwas, für das er gar nichts konnte, dann seufzte er und blickte in die Sterne: „Das war … auch unglaublich schön.“Ich kommentierte das nicht, schob mich aber langsam wieder in das tiefere Wasser. „Charlie?“, fragte er und ich sah zu ihm und hielt dann inne.„Ich weis dass du mich magst … spätestens nach dem Kuss gerade, weis ich es.“, erklärte er überzeugt. Ich lächelte ihm geheimnisvoll zu, dann glitt ich in das tiefere kühlere Wasser und schwamm zurück zu unseren Sachen. Ich hatte mich mit meinem T-shirt soweit abgetrocknet, dass ich die Hose bereits anhatte, als Jan ebenfalls das Ufer erreichte. Entweder hatte er so lange gewartet, bis er sicher war, dass ich mich angezogen hatte, oder … er hatte die paar Minuten etwas ganz anderes gemacht. Ich entschied mich, an die erste Sache zu glauben. Ich drehte mich weg als Jan an mir vorbei ging und sich seine Sachen nahm und diese einfach anzog. Ich streifte mir schnell das Shirt über, was nun klamm an meiner Haut hing. Es war kühl, aber nach dem Bad im See, fühlte sich das T-Shirt an, als wäre es regelrecht warm.Gerade als ich die Schuhe anhatte, trat Jan hinter mich und drehte mich zu sich um. In seinem Blick lag Entschlossenheit und ohne etwas zu sagen, zog er mich einfach an sich und küsste mich nochmal. Ich war ein bisschen erschrocken und spielte mit dem Gedanken, ihm eine dafür zu scheuern, aber … ich tat es nicht. Im Gegenteil ließ ich den Kuss zu und schloss die Augen. Unsere Lippen lösten sich voneinander, nur um sich abermals zu finden, ehe ich mich abwandte: „Nicht …“Jan seufzte, dann nickte er und flüsterte: „Was ist es denn? Bin ich nicht dein Typ? Es gibt doch keinen anderen, oder? Ist es das? Bist du in einen anderen verliebt?“Ich hob den Kopf uns sah ihm in die Augen, wusste nicht was ich sagen sollte. Jan war echt okay und unter normalen Umständen wäre er sicherlich jetzt mein erster fester Freund geworden. Ich stöhnte auf und trat einen Schritt zurück: „Ich kann einfach nicht, Jan. Nicht jetzt. Nicht hier. Ich muss … da erst was… klären.“„Mit wem?“, fragt er irritiert.Ich schwieg. „Sag mir nur … gibt es jemand anderen?“, fragte er nun.„Wenn du es unbedingt wissen willst … ja … gibt es.“, gab ich zu.Jan wirkte wie gegen den Kopf geschlagen und ich bereute sofort, dass ich es gesagt hatte. Er wirkte total aus der Bahn geworfen, drehte sich einfach um und rannte auf den Pfad zu, ehe er stehen blieb und sich noch einmal umsah: „Dieser Typ … kenn ich ihn, oder ist es dein Freund aus deiner alten Heimat vom Bodensee?“Ich schloss die Augen, dann haderte ich ein paar Momente mit mir und flüsterte dann: „Es ist kein Typ.“Jan starrte mich einen langen Moment an, während er langsam wieder näher kam. Er hielt vor mir an und schüttelte den Kopf: „Ines?“Das ging schnell, musste ich ihm zugestehen. Hätte nicht gedacht, dass er ach dem Satz so schnell auf Ines kommen würde. Ich fasste ihn an den Arm und flüsterte: „Du darfst es niemandem sagen. Das ich dir das gesagt habe, ist ein dicker Freundschaftsvorschuss.“Jan starrte mich einfach nur an, dann irgendwann nickte er: „Ihr seid echt zusammen, also so richtig?“Ich nickte: „Genau … so richtig, richtig.“„Wow …, aber … der Kuss eben … du stehst nicht nur auf Mädchen, oder?““„Eigentlich stehe ich gar nicht auf Mädchen. Was aber in Anbetracht meiner Beziehung zu Ines irgendwie seltsam klingt, weis ich selbst.“Jan stand einfach nur vor mir und über seinem Gesicht liefen die verschiedensten Emotionen. Er seufzte dann, reichte mir die Hand und sah zurück zum Zeltplatz: „Okay … dann … sollten wir das eventuell später klären.“Zusammen gingen wir den Pfad wieder nach oben und bevor wir uns trennten, küssten wir uns dann trotzdem noch einmal. Wieder zärtlich, aber ohne Zunge. Er sah mir nach, wie ich zurück ins Zelt kletterte und den Reisverschluss zuzog. Ich tastete nach Ines, aber schnell wurde mir klar, dass sie nicht in ihrem Schlafsack lag. Verwundert frage ich mich wo sie war. Ich wechselte mein nasses T-Shirt und nachdem Ines nach 10 Minuten nicht wieder auftauchte, wurde mir klar, dass sie nicht mal eben einfach nur auf dem Klo war. Ich wartete weitere Minuten ab, dann kletterte ich wieder aus dem Zelt. Ich sah mich um, aber es war totenstill. Nicht mal ein Flüstern aus einem der Zelte war zu vernehmen. Das Zelt von Moritz lag ein paar Meter weiter von den anderen weg. Ich ging einfach direkt dort hin und zog den Reisverschluss hoch. Ich hörte ein ersticktes keuchen und schnelle Bewegungen. Ich steckte den Kopf hinein und sah gar nichts, es war viel zu dunkel. Fast lautlos flüsterte ich: „Ich bins … Charlie.“Ines Stimme erklang aus der Dunkelheit vor mir: „Bist du wahnsinnig. Ich hab fast einen Herzinfarkt bekommen.“, erklärte sie wütend. Dann fassten mich zwei kleinere Hände und zogen mich ins Zelt.Erst jetzt nahm ich den Geruch war. Es roch nach Ines, aber nicht einfach nur nach Ines, sondern so wie Ines roch, wenn wir eine heiße Nacht hinter uns hatten. Ihre Schweiß und ihre Erregung lagen in der Luft. Dazu, so wurde mir klar, roch es nach Moritz. Ines zog mich einfach zu sich auf den Schlafsack und als ich sie anfasste, spürte ich nur nackte heiße Haut.Moritz spürte ich rechts neben mir, aber er hatte noch nichts gesagt. Dann war Ines über mir und küsste mich. Ich fasste ihre Wangen und hob ihren Kopf kurz an: „Findet ihr es hier nicht ein wenig … gewagt?“Ines kicherte nur und küsste mich abermals, dann fragte sie mich: „Wo warst du eigentlich?“„Schwimmen.“, grinste ich.„Was?“, fragten nun Moritz und Ines gleichzeitig. Moritz seufzte: „Bitte sag mir nicht, dass du allein schwimmen gegangen bist Charlie.“„Nein … Jan war dabei.“„Ach …“, erklärte Ines belustigt und nur ein winziger Unterton verriet ihre Sorge dabei. Gleich darauf küsste sie mich noch einmal und ich ließ meine Hände von ihren Wangen weiter herabrutschen, so dass sich diese behutsam auf ihre Brüste legten und sich darum schlossen. Sie seufzte und flüsterte: „Aber … ihr habt … also …“„Keine Sorge, wir sind nur Freunde.“ ‚Vorerst‘, fügte ich in Gedanken hinzu, als Ines mir bereits begann die Hose zu öffnen. Ich seufzte nun ebenfalls und überlegte mir, ob ich das jetzt echt wollte. Moritz lag immer noch ruhig neben mir und langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit. Ich erkannte jetzt undeutliche Schemen, die mir zumindest verrieten wo er genau lag. Auch sah ich seinen Arm noch, bevor er sich auf mein Kinn legte, es zu sich zog und mich einfach küsste. Ich stöhnte leise und er forderte mit seiner Zunge Einlass in meinen Mund. Eigentlich wollte ich sowas vermeiden … eigentlich. Jetzt aber war ich doch ganz schön erregt durch die ganze Situation, die Gerüche, den Kuss eben mit Jan und das Ines nackt auf mir saß. Ich drehte den Kopf von Moritz weg und flüsterte: „Hey … wartet mal.“, doch niemand schien auf mich zu hören. Stattdessen rutschte meine Hose jetzt herunter und Moritz Hand wanderte unter mein Shirt, fasste mich ungeniert an meine mittlerweile aufgerichteten Knospen. Ich keuchte auf als nun auch Ines mir ihre Hand einfach in den Schlüpfer schob und mir mit einem Finger durch meinen Schlitz fuhr. Ich griff nach ihrer und der Hand von Moritz und seufzte: „Stopp!“„Warum?“, flüsterte Ines erregt. „Weil … weil … keine Ahnung … weil das ein bisschen gefährlich ist vielleicht?“, erklärte ich und mir wurde klar, dass mir sonst tatsächlich nicht einfiel, warum ich das hier jetzt nicht wollte. Moritz begann mich zärtlich an der Wange zu küssen, so sanft, dass mir ein Schauer nach dem anderen über den Rücken fuhr.„Dann sei halt leise.“, flüsterte Ines halb erregt, halb belustigt, während einer Ihrer Finger langsam in mir verschwand. Ich stöhnet leise auf: „Scheiße … okay …“Dann zogen die beiden mich erst einmal komplett aus und irgendwann verlor ich die Übersicht, wem jetzt genau welche Hand, Finger oder Zunge gehörte. Ich selbst ließ mich einfach gehen, streichelte hier mal über die zarte Haut eines schlanken Oberschenkels, da mal über eine stoppelige Wange.Immer wieder brachten die beiden mich durch ihre Berührungen an einen Höhepunkt, der mir aber immer verwehrt wurde, denn gerade als ich dachte es wäre so weit, zogen sich die Hände und Münder wieder von mir weg. Das machten die beiden so lange, dass ich kaum mehr konnte und selbst begann Hand anzulegen. Moritz lachte leise auf als er es sah, fasste meine Hand und zog sie sanft weg: „Komm her Hübsche.“, forderte er mich auf und ich kam sofort, ließ zu, dass er mich zu sich zog und sich selbst dann über mich schob. Meine Beine spreizte ich fast wie von selbst, und mir wurde erst klar, wie wir hier lagen, als ich plötzlich spürte wie etwas anderes gegen meine Scheide drückte. Ich hob die Knie an, versuchte es zumindest, aber durch meinen Klassenlehrer auf mir gelang es mir nicht. „Warte!“, keuchte ich zitternd vor Erregung auf und krallte mich an Moritz Oberarmen fest. Der Druck zwischen meinen Beinen, meinem innersten selbst entgegen wurde nicht stärker, aber mit jedem Atemzug den ich machte, wurde meine Erregung stärker, während ich mir klar machte, dass es wirklich sein steifer Penis war, der kurz davor war in mich zu fahren. „Charlie?“, flüsterte er zärtlich und es verwirrte mich total, dass er so sanft war. Wieso war er mal so toll und dann wieder so ruppig? Der Druck wurde kurz stärker und zu dem unglaublich geilen Gefühl, gesellte sich jetzt ein leichter Schmerz, als seine Schwanzspitze begann mich da unten zu dehnen.„Ohhhh Gott!“, keuchte ich und krallte mich fester an ihm fest. Das würde es also sein? So würde es passieren? Mein erstes Mal? Wo waren meine Zweifel? Letztens war es doch noch so, dass ich das hier auf gar keinen Fall wollte. Ines Kopf tauchte neben mir auf, sie küsste mich auf die Nasenspitze und flüsterte: „Wie geil … du warst bei meinem ersten Mal dabei, und ich bei deinem. Krass, oder?“Ich lachte nur leise, konzentrierte mich dann wieder auf Moritz, der mit einer Hand zwischen meine Beine gefasst hatte. Seine Finger schienen unglaublich schlüpfrig zu sein, denn als wäre es nichts, drang er mit einem Finger einfach in meinen Po ein. Ich quickte vor Schreck auf, zog meinen Po zusammen und hob mein Becken an. In dem Moment überwand sein Schwanz den Wiederstand vorn und einen Augenblick später war alles anders. Ich presste die Luft aus den Lungen, nur um danach sofort wieder heftig einzuatmen. Es tat ein bisschen weh, aber das Gefühl, was jetzt vorherrschte beraubte mir meine Sinne. Ich spürte Moritz Becken an meinem, seine enorme Größe schien mich völlig auszufüllen. Ich wollte etwas sagen, aber weder mein Mund, noch meine Atmung gehorchte mir noch. „Oh krass … Charlie du bist so … eng … ich … kann … nicht …“, keuchte Moritz und schon spürte ich wie er sich in mir begann zu bewegen. Wobei, es war nur sein Schwanz der sich in mir bewegte. Er zuckte ein paar Mal und dann wurde es unglaublich warm und schön in mir drin. Alles schien plötzlich weit weg von mir zu sein und nur noch das Gefühl in mir war wichtig. Jede Bewegung, so schwach sie acuh war, die irgendwie zwischen mir und Moritz entstand, schien sich augenblicklich in unserem Schoß zu vervielfachen und schenkte mir die krassesten Gefühle die ich jemals gespürt hatte.Da war auch Lust und Erregung, aber hauptsächlich empfand ich Hingabe, Liebe und innige Verbundenheit. Einen unendlich langen Moment wollte ich Moritz nie wieder loslassen, wollte ihn halten, wollte dass er in mir blieb. „Küss mich … bitte!“, hauchte ich und er tat es auch. Er küsste mich so gefühlvoll, saugte so liebevoll an meiner Zunge, an meinen Lippen, das dies ausreichte – mit seinem Ding, was mich immer noch ausfüllte – dass mich ein irrer Höhepunkt überkam. Es war nicht wie die anderen, ich war mir nicht mal sicher, dass es wirklich einer war. Ich bekam diesmal alles ganz genau mit. Erst dachte ich, irgendwas stimmte mit mir nicht, denn ich konnte plötzlich keine Luft mehr holen. Doch bekam ich keine Panik, sondern spürte nur unglaubliches Glück, als sich mein ganzer Körper entspannte und warme Wellen von Lust und Erregung meinen Körper durchfuhren. Es dauerte nur wenige Sekunden, ehe das Gefühl bis zu meiner Kopfhaut und meinen Zehenspitzen gewandert war. Dann wurde mir klar, dass ich nur deshalb keine Luft holen konnte, da meine Lungen voll waren. Ich ließ die Luft aus meinen Lungen und konnte nicht verhindern, dass ich dabei den Rest des Gefühls in mir herausstöhnte.Dann wurde es ganz ruhig. Moritz zog sich aus mir heraus und selbst das nasse Schmatzten in meinem Schoß ließ meine Erregung nicht abklingen. Ich lag stumm und zitternd einfach nur in der Dunkelheit und spürte wie mir Tränen die Wangen herunterliefen. Niemand sah es und es war auch nicht schlimm. Es waren ja auch keine Tränen die ich wegen Schmerz oder Trauer weinte. Ich war gerade so unglaublich Glücklich, dass ich einfach weinen musste. Ich hatte mir mein erstes Mal so oft in der letzten Zeit vorgestellt, aber so schön … hatte ich es niemals erwartet. Gott sei Dank, dachte ich jetzt das erste Mal wieder an die Klobürste und nicht währenddessen. Ich hatte so Angst davor gehabt, dass ich dabei daran denken musste. Aber selbst der Gedanke an Anna und die Bürste brachten mich jetzt nicht runter.„Charlie, geht’s dir gut?“, fragte Ines.„Ja … total …“, erklärte ich schluchzend. Stille!„Charlie … was ist?“, fragte Moritz jetzt voller Sorgen.Ich lachte auf, immer noch verheult: „Gar nichts … es war … so unglaublich schön! Ich … kann es nicht begreifen … es nicht … fassen.“Ines klang belustigt als sie sagte: „Ach … sagt die, die noch gestern sagte, sie würde nie mit Moritz schlafen.“„Halt die Klappe!“, erklärte ich entsetzt.Moritz lachte leise auf: „Schon gut. Ines hat mir alles erzählt. Auch, dass du es nicht magst, wenn ich zu fordernd bin. Zu … rücksichtslos.“Ich schloss die Augen und schnaufte: „Na klasse!“„Charlie … hey … mach dir keinen Kopf. Es war doch gut, dass sie es gesagt hatte. Sonst wäre das hier sicher nicht passiert, oder?“Ich dachte darüber nach, dann flüsterte ich: „Ja, sicher nicht.“„Es war echt toll mit dir zu schlafen, sowas hab ich lange nicht mehr empfunden.“, erklärte Moritz ernst und ich hörte Ines, die sich leicht ärgerlich räusperte.Moritz reagierte sofort: „Ines … es war auch schön mir dir. Aber du musst zugeben, dass Charlie einfach … was Besonderes ist. Sonst wärst du nicht mit ihr zusammen, oder?“Ines seufzte: „Ja … schon.“, gab sie zu, erklärte dann aber: „Trotzdem war das gerade etwas gemein sowas zu …“„Ines … Moritz …“, begann ich leise: „ … entweder ihr haltet jetzt beide die Klappe, oder ich hau ab. Ich will mich jetzt sicher nicht streiten. Nicht … jetzt … nicht nachdem ich … wir … nicht jetzt.“Ines war sofort an meiner Seite, küsste mich und flüsterte mir ein: „Entschuldigung.“, ins Ohr. Dann legte sie sich zu mir und Moritz auf meine andere Seite. So dämmerte ich ein, bis Ines mich irgendwann weckte. Wir zogen uns an und wechselten die Zelte. Würde es jetzt wohl jede Nacht so laufen? Wenn es jede Nacht so war mit Moritz, hätte ich nichts dagegen. Allein der Gedanke daran, wie er in mich eindrang, ließ mich augenblicklich feucht werden. So schliefen wir irgendwann ein und kurz bevor meine Gedanken wegdrifteten, dachte ich noch, dass ich irgendwas vergessen hatte. Irgendwas Wichtiges.
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Hinzugefügt: 6 Jahren vor