Episode 18Wieso kam mir das Gesicht von Telemachos so bekannt vor ich konnte es allerdings nicht zuordnen.„Es freut mich euch kennen zu lernen Telemachos. Ich denke wir können uns näher kennen lernen wenn wir in Peiraieus (heutiges Piräus ca. 8 km von Athen entfernt) das Schiff bestiegen haben das uns nach Pharai (heutiges Kalamata an der Peleponnes) bringen wird. Nennt mich bitte Damianos ich denke wir werden in der nächsten Zeit viel miteinander sprechen und da sollten wir nicht unbedingt auf Namen achten müssen.“„Natürlich Damianos dann lass uns mal aufbrechen, wir wollen doch nicht zu spät kommen.“Wir bestiegen unsere Pferde und verließen die Stadt in Richtung Peiraieus um das Schiff zu besteigen. Bis zum Erreichen des Schiffes folgten uns 2 Mitglieder der Stadtwache die uns als Garde begleitete. Der Ritt stellte sich wie erwartet als unspektakulär heraus und es wurde nahezu nichts das von Wichtigkeit war besprochen. Wir erreichten alsbald die Küstenstadt und bestiegen das Schiff nachdem wir uns mit dem Kapitän des Schiffes bekannt gemacht hatten. Der Kapitän ließ uns unsere Schlafplätze zeigen und teilte uns noch mit das er noch auf einen weiteren Gast warten würde und wir so rasch als möglich aufbrechen würden. Während ich noch mit dem herrichten des notwendigsten für unsere Ankunft in Pharai beschäftigt war bekam ich nebenbei mit das der erwartete Gast eingetroffen war und das Schiff ablegte. Am Abend unserer Überfahrt saß ich mit Telemachos am Oberdeck und wir unterhielten uns, ich wollte unbedingt herausfinden woher ich sein Gesicht kannte.„Telemachos verzeih mir das ich dich so direkt Frage doch irgendwie kommt mir dein Gesicht so bekannt vor kennen wir uns von irgendwo?“„Nun Damianos nein wir beide kennen uns noch nicht, doch ich kann deine Verwirrung aufklären du kennst meine Schwester Selene.“Jetzt fiel es mir auf nun konnte ich auch einordnen wieso mir dieses Gesicht so bekannt vorkam.„Mein voller Name ist Telemachos Antoniou. Mein Vater war es der dich mit dem Auftrag betraut hat und er denkt das es gut wäre wenn ich dich begleiten würde als Schreiber. Die Tätigkeit als Schreiber übe ich bereits seit 5 Jahren aus seit mein Vater mir diese Arbeit beschafft hat.“„Sehr erfreut dich kennenzulernen es war mir nicht bewusst das Selene einen Bruder hat Telemachos.“„Nun Damianos meine Schwester und ich wir halten uns in der Regel aus der Öffentlichkeit raus. Selene und ich wollen nicht so in der Öffentlichkeit stehen wie mein Vater, deswegen hat er mir auch diese Arbeit verschafft.“„Ich verstehe du bist lieber im Hintergrund Telemachos das kann ich verstehen.“Telemachos nickte nur und wir unterhalten uns über seinen Vater und seine Schwester und ich erfahre doch einige aufschlussreiche Informationen. Sein Vater wollte sich nach Beendigung seiner Amtszeit als Archon aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Unseren ominösen Mitreisenden hatten wir seit seiner Ankunft auf dem Schiff noch nicht gesehen. Wir verabschiedeten uns voneinander und legten uns in unsere Schlafstätten. Ich lag noch lange wach und wälzte mich von einer Seite zur anderen es war nicht abzustreiten ich vermisste meinen Nikolaos. Irgendwann übermannte mich doch die Müdigkeit und ich schlief ein.Nach einer recht unruhigen Nacht erwachte ich am Morgen recht früh und begab mich auf das Oberdeck und beobachtete den Sonnenaufgang. Der Kapitän sagte mir dass wir kurz vor dem Morgengrauen Galatás passiert haben, bis zum Abend sollten wir es schaffen Kythira hinter uns zu lassen. Wenn alles nach Plan liefe würden wir am nächsten Morgen Pharai erreichen. Nach meiner kurzen Unterredung mit dem Kapitän setzte ich mich an die Reling und dachte an meinen Nikolaos. Was würde er wohl gerade machen würde er noch schlafen oder wäre er schon im Verwaltungsgebäude. Der Tag verlief ziemlich ereignislos was sollte den auch passieren wir reisten auf einem kleinen unbedeutendem Schiff das eher den Eindruck erweckte es würde einem verarmten Händler gehören als das es einen Athener in diplomatischen Auftrag transportieren würde. Telemachos und ich sprachen noch etwas über unseren kommenden Auftrag doch im Großen und Ganzen verbrachten wir den Tag jeder für sich. Der unbekannte Gast blieb den ganzen Tag dem Oberdeck fern. So verging dieser Tag und so wie der Kapitän sagte, erreichten wir kurz vor Einbruch der Dunkelheit Kythira und passierten dieses. Nach einer unruhigen Nacht wegen eines Sturmes erreichten wir kurz nach Sonnenaufgang Pharai. Wir legten am Kai an und schickten uns an das Schiff zu verlassen nachdem wir unsere Sachen gepackt hatten. Wir begaben uns ohne Umwege an die Stelle zu der uns Telemachos führte wo wir unsere Pferde erhielten. An besagtem Ort wurden uns drei Pferde übergeben und ehe ich was sagen konnte bedankte Telemachos sich und ging mit 2 der Pferde in Richtung des Stadttores.„Wozu benötigen wir das zusätzliche Pferd Telemachos?“„Nun Damianos es ist so das noch jemand zu uns stoßen wird, mein Vater meinte das dieser Mann ebenfalls für diese Aufgabe vorgesehen ist. Wir sollten auf ihn am Stadttor treffen.“„Hmmmm, wieso hast du mir dies nicht gesagt? Ich meine wer ist es den wir treffen.“„Es tut mir Leid ich dachte nicht wirklich daran es dir zu sagen da ich dachte du wüsstest darüber Bescheid.“„Wusste ich nicht aber nun ist es einmal so, na dann wollen wir mal diesen ominösen Mann treffen.“Ich folgte Telemachos durch die Stadt bis zu unserem Treffpunkt mit dem ominösen Unbekannten. Wir näherten und dem Stadttor und dort stand neben den Stadtwachen eine einzelne Person die mit einem Umhang verhüllt war dessen Kapuze über seinem Kopf gezogen war. Telemachos übergab mir die Zügel der Pferde und ging zum Unbekannten und sprach mit ihm, verstehen konnte ich jedoch nichts da ich zu weit weg stand. Nach Beendigung ihrer Unterredung kamen beide auf mich zu doch den Unbekannten konnte ich nicht erkennen da die Kapuze tief in sein Gesicht gezogen war.„Damianos ich würde dich gerne mit unserem Mitreisenden bekannt machen. Dies ist …“„Ich denke nicht das es einer Vorstellung Bedarf Telemachos da wir einander bekannt sind.“Ich erkannte die Stimme doch wie war das möglich der dem die Stimme gehörte war in Athen als ich ihn zum letzten Mal sah. Der Unbekannte schob sich die Kapuze vom Kopf und da sah ich ihn. Mein Herz machte einen gewaltigen Satz mein Puls raste und meine Hände zitterten.„Nikolaos, was machst du hier? Ich dachte du bist in Athen und gehst dort deinen Aufgaben nach.“„Es freut mich auch dich zusehen Damianos. Der Archon dachte es würde gut sein das ich dich in deiner Aufgabe unterstütze da ich ein Teil des damaligen Triumvirates war. Ich hoffe das der Plan des Archon dir kein Unbehagen bereitet.“„Nein natürlich nicht wenn der Archon dies für richtig hält, wird er sich mit Sicherheit seine Gedanken gemacht haben. Es freut mich dich nach so langer Zeit zu sehen, wie ist es dir ergangen die letzten Wochen.“„Ich danke für dein Interesse jedoch denke ich das wir genügend Zeit haben zu reden wenn wir in Richtung Sparta unterwegs sind. Lasst uns aufbrechen wir sollten in 2 Tagen in Sparta sein dann haben wir noch 2 weitere Tage bevor die Wahl beginnt.“Wir bestiegen unsere Pferde und verließen Pharai in Richtung der Talyetos Gebirges. Nachdem wir die Stadt hinter uns gelassen hatten ritten wir schweigend nebeneinander her und immer wieder warf ich einen verstohlenen Blick zu Nikolaos und ab und an trafen sich unsere Blicke. Wir waren in einer Menschenleeren Gegend und weit und breit befand sich keine Siedlung. Telemachos hielt sein Pferd an sah sich um drehte seinen Kopf in unsere Richtung.„Nun macht schon begrüßt euch endlich, ich weiß doch das ihr das unbedingt wollte. Ich bin eingeweiht.“Wir sahen uns an hielten unsere an, sprangen von den Pferden und standen uns stumm gegenüber. „Ich habe dich so vermisst mein Nikolaos.“ Ich griff nach ihm zog ihn zu mir und küsste ihn endlich wieder. Wie sehr hatte ich ihn vermisst es waren nur zwei Tage doch es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Ich habe keine Ahnung wie lange wir so küssend dastanden doch wir wurden dann durch Telemachos unterbrochen.„Ich unterbreche euch nur ungern doch wir sollten unseren Weg fortsetzen also solltet ihr euch zumindest vorübergehend voneinander trennen.“„Ich danke dir Telemachos für deine Verschwiegenheit und deine Offenheit.“„Ich bin es der dir zu danken hat Damianos, durch deine Zustimmung zur Verbindung mit meiner Schwester macht du sie zu einer ehrbaren Frau und jetzt lasst uns unseren Weg fortsetzen.“Nikolaos und ich bestiegen wieder unsere Pferde und wir ritten so nah als möglich nebeneinander her und ab und an berührten sich unsere Hände. Gegen Abend erreichten wir die Ausläufer der Talyetos Gebirges wo wir uns unser Nachtquartier errichteten. Da Nikolaos der war der von uns die meiste Erfahrung hatte war er es der das Feuer entfachte. Wir saßen um das Feuer und aßen eine Kleinigkeit wenn alles nach Plan lief sollten wir zur Mittagsstunde des nächsten Tages Sparta erreichen. „Nun sag schon Nikolaos wie kamst du nach Pharai so zeitgleich mit uns?“„Nun mein lieber kannst du es dir nicht denken? Ich war mit euch an Board oder denkst du ich hatte einen Pegasus der mich auf seinen Schwingen hierhin brachte.“„Wieso gabst du dich mir nicht zu erkennen und wieso sagtest du mir nicht dass wir miteinander reisen?“„So viele Fragen mein Damianos, nimm es als gegeben hin ich bin bei dir und der Archon meinte es wäre zu unserem Wohl wenn du nicht alles wissen würdest. Außerdem war doch deine Freude beim Wiedersehen um ein vielfaches größer.“„Das ist wahr ich sollte nicht die Pläne des Archon hinterfragen er wird schon wissen was er tut.“Ich rutschte an Nikolaos heran und schmiegte mich an ihn und stahl mir einen Kuss von ihm. Telemachos unterdessen war an eine seiner Schriftrollen gefesselt so versunken las er darin. Nun wollte ich noch kurz unser Eintreffen in Sparta mit den beiden absprechen doch Telemachos hörte nicht zu, viel zu vertieft war er im Lesen. Nikolaos deute mir ich soll leise sein suchte ein kleines herumliegendes Stück Ast und warf es gezielt an Telemachos Kopf, dieser ließ vor Schreck die Rolle fallen.„Was, was ist los?“„Willkommen zurück Telemachos, warst ja ziemlich weit weg was ist so interessant an dieser Schriftrolle mein Guter? Damianos wollte noch etwas besprechen.“„Ich habe gerade den Ablauf der Wahl studiert, es gibt einiges das wir zu beachten haben sobald wir in Sparta eintreffen. Bevor ich es euch sage wollte ich mich vergewissern das ich alles weiß.“„Das trifft sich ja wunderbar genau darüber wollte ich mit dir beziehungsweise euch sprechen. Das ich den Hoplon beim Betreten der Stadt trage ist ja nur logisch doch wie geht es dann weiter. An wen soll ich mich in Sparta wenden wenn es um Quartier und so weiter geht.“„Gemach, gemach Damianos ich werde dir alles erzählen. Deine Idee den Hoplon zu tragen ist ausgezeichnet er wird dir zusätzliches Ansehen in Sparta verschaffen. Wenn wir die Stadt betreten wird der Gastgeber für die nächsten Tage, auf die zukommen wer genau das ist entzieht sich auch meiner Kenntnis doch er wird sich zu erkennen geben. Unser Gastgeber ist es auch der uns der uns vor den König von Sparta führen wird. Sofern du dies wünscht solltest du meines Erachtens auch hier den Hoplon bei dir haben. Die Spartaner sind da etwas eigen was ihre Hoplon betrifft, für sie ist es die höchste Ehre wenn jemand ihn trägt. Bei der eigentlichen Wahl haben wir keine Aufgaben wir wohnen ihr nur bei und beobachten den Ablauf, du bestätigst am Ende mit einer Unterschrift die Gültigkeit der Wahl. Es wird auch einige Feierlichkeiten geben bei der ihr beide die Ehrengäste sein werdet aber vor allem du da dir der Hoplon verliehen wurde durch den General. Im Grunde läuft die Wahl wie bei uns in Athen statt mit dem Unterschied das hier sooft neu gewählt wird bis am Ende die fünf Ephoren feststehen. Wie ihr euch denken könnt kann dies Tage dauern also sollten wir uns auf mindestens einen Aufenthalt von mehreren Tagen einstellen.“„Gut ich danke dir für diese Informationen obwohl das ja nun für mich heißt den Hoplon immer zu tragen wir wollen die Spartiaten ja wohl nicht verärgern. Ich bin schon sehr gespannt auf Sparta gehört habe ich ja schon sehr viel darüber doch nun werden wir es selbst erleben.“„Klingt ja alles richtig aufregend doch was wird meine Aufgabe in Sparta sein Telemachos? Damianos hat ja dort seine offizielle Aufgabe und was mache ich nun genau?“„Du mein lieber bist einfach das was du immer bist, ein liebenswürdiger aufrechter Mann der alle mit seiner Persönlichkeit fasziniert.“„Na sehr schön, na gut dann mache ich halt wie immer das schmückende Beiwerk.“„So ist es nicht Nikolaos du vertrittst ebenfalls Athen offiziell jedoch nicht als Zeuge der Wahlen du bist in Sparta da du ebenfalls Teil der Entscheidung warst die unser Bündnis gestärkt hast. Auch du wirst vor den König geführt werden und wirst ihm vorgestellt deswegen hat mein Vater entschieden dass du diese Reise unternehmen sollst. Mein Vater der Archon ist sich der Tatsache bewusst dass falls Damianos gewählt werden sollte du ihm deine volle Unterstützung zukommen lassen wirst und ihm in Zukunft als Berater helfen wirst. Deswegen sollst auch du Erfahrung sammeln wenn es um außenpolitisches geht da ihr so wie wir denken in Zukunft eure Kräfte bündeln werdet.“Nachdem wir noch einiges besprochen hatten ließen wir langsam aber sicher das Feuer ausgehen und wollten uns zur Ruhe legen da wir sehr früh losreiten wollten um so schnell als möglich Sparta zu erreichen. Nikolaos und ich lagen eng aneinandergeschmiegt und nach unzähligen Küssen schlummerten wir ein. Es war noch nicht ganz hell als Telemachos uns weckte und uns zur Eile trieb da er bis zur Mittagsstunde Sparta erreichen wollte. Nachdem wir noch kurz etwas gegessen hatten bestiegen wir die Pferde und setzten unseren Weg fort. Telemachos unterwies uns auf unserem Weg noch in einige Feinheiten die Nikolaos und ich zu beachten hatten. Den weiteren Weg unterhielten wir uns noch über alles Mögliche und lachten auch über so manchen Scherz. Nach mehreren Stunden Reitens war es Nikolaos der es als erstes bemerkten das wir ein Gebiet erreichten dessen Boden kultiviert wurde.„Sind dies schon die Felder Spartas, sind wir bereits so Nahe?“„In der Tat Nikolaos wir sollten Sparta in den nächsten Minuten die Stadt erreichen. Damianos du solltest dich dann mal langsam vorbereiten.“Kurze Zeit später sahen wir tatsächlich die ersten Häuser Spartas und wir stiegen kurz vor den Stadttoren ab. Den Hoplon den ich am Rücken trug nahm ich ab und legte ihn mir am linken Arm an. Wenige Meter vor dem Stadttor hörten wir einen Ruf erschallen.„Öffnet das Tor für die Gesandten Athens.“
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Hinzugefügt: 6 Jahren vor