Episode 77Kurz vor der Mittagsstunde erschien ein Gardist des Rates der Stadt und teilte mir mit das der Rat meine Anwesenheit wünsche, deshalb solle ich ihm bitte folgen, dieser Anweisung folgte ich natürlich Pflichtgetreu. Wir verließen mein Zelt und sofort war meine diensthabende Garde an meiner Seite und eskortierte uns gemeinsam zum Palast in Sparta wo der Rat der Stadt bereits auf uns wartete. Trotz der vielen beruhigenden Worte die meine Freunde mir zukommen lassen haben war ich bis auf das äußerste angespannt obgleich ich wusste das heute das Tribunal noch nicht über mich richten würde. Kurz nach unserer Ankunft im Palast wurde ich in den Raum geführt wo bereits die drei Archonten ihren Platz gefunden hatten, auch war der König, seine Tochter wie Telemachos anwesend doch hatten sie ihren Platz am Rand des großen Raumes gefunden. In der Mitte des Raumes thronte der Rat und hatte starr seinen Blick auf mich gerichtet ehe sich einer der Archonten erhob und seine Worte an mich richtete.„Tagmatarches Passadakis ihr seid hier vor diesem Rat damit Recht gesprochen wird, heute jedoch sind wir hier um euch die Möglichkeit zu bieten eure Wahl zu treffen ob dies Tribunal über euch öffentlich oder hier im kleinen Kreise richten soll. Bedenkt diese eure Entscheidung, den sollte der Rat gegen euch entscheiden so ist dies jedermann bekannt und kann zu Schmähungen führen.“Noch einmal stieß ich hörbar die Luft aus ehe ich mich mit allem mir zur Verfügung stehenden Stolz meine Worte an die drei richtete.„Hoher Rat meine Entscheidung vor die ihr mich hier stellt traf ich nicht leichtfertig, denn tagelang überlegte ich darüber da ich wusste das dies hier so eintreten würde. Meine Wahl fällt auf ein öffentliches Tribunal da ich rechtschaffen handelte und mich keinerlei vergehen schuldig gemacht habe, sollen Spartaner wie auch anwesende Athener sehen wie ihr über mich Recht sprecht.“„Eure Wahl ist getroffen und wir werden uns daran halten wie ihr es wünscht, deshalb bitten wir den hier anwesenden edlen König Pleistarchos um einen öffentlichen Ort an dem das Tribunal abgehalten werden kann.“Der angesprochene erhob sich und richtete das Wort an den Rat wie auch an mich.„Edle Archonten, geehrter Tagmatarches Passadakis es soll geschehen wie ihr wünscht, sobald dies hier endet werde ich veranlassen das die Agora vorbereitet wird damit dieses Tribunal Recht sprechen kann. Wie es dem Wunsch des Tagmatarches entspricht sollen Spartaner wie auch Athener ihren Platz finden um der Rechtsprechung beizuwohnen die Athen so auszeichnet.“Nachdem der König wieder seinen Platz eingenommen hatte erhob sich Archon Antoniou.„Nun da dies alles seinen Weg geht sollt ihr Tagmatarches erfahren wessen Vergehen ihr beschuldigt werdet, euch soll bis morgen Zeit gegeben werden euch darauf vorzubereiten. Ihr müsst und sollt euch nicht hier verteidigen dies dient lediglich dem Zwecke euch zu informieren weswegen der Rat angerufen wurde.Ihr Damianos Passadakis sollt wissentlich gegen euren Polemarchen gesprochen und gehandelt haben. Er legt euch zur Last ihn geringgeschätzt zu haben und ihm eine Anerkennung seiner Person als Polemarch wissentlich verwehrt zu haben. Ihr habt ihm so ist es seine Meinung die Gefolgschaft verwehrt, schlimmer noch für ihn jedoch wiege die Sache deshalb weil ihr nicht nur für euch sondern eure gesamte Tagma gesprochen habt. Damianos Passadakis habt ihr all diese Punkte verstanden und seit euch bewusst was euch hier vorgeworfen wird?“„Ich habe alles das mir vorgeworfene verstanden und bin mir auch im Klaren darüber welch Bestrafungen mich erwarten könnten. Obgleich mir dies hier und jetzt nicht zusteht, freue ich mich bereits auf morgen, wo ich alle die gegen mich vorgebrachten Vorwürfe entkräften kann denn sie sind haltlos und entbehren jeglicher Logik.“„Ihr könnt nun in das Feldlager zurückkehren Tagmatarches wenn ihr dies wünscht, wir werden morgen nach euch schicken lassen. Bereitet euch auf morgen vor auch solltet ihr diese Vorwürfe nicht zu leicht nehmen, jegliche Kontaktaufnahme zu Personen die in diese Angelegenheiten verwickelt sind ist euch verboten, lediglich in eurem Feldlager dürft ihr euch aufhalten bis zur Beendigung der Untersuchung.“Mit einer kurzen Verneigung vor dem Rat und den anderen drei Anwesenden verließ ich dann auch sofort den Raum wurde jedoch kurz vor Erreichen des Torportales gerufen, weshalb ich auch meinen Marsch stoppte. Telemachos war mir augenscheinlich aus dem Raum des Tribunals gefolgt und schien mich dringend sprechen zu wollen.„Damianos mein Freund bitte folge mir kurz was ich mit dir zu besprechen habe ist nicht für alle Ohren gedacht die dies hier hören könnten, ebenso sollen deine beiden Gardisten uns folgen.“Verwundert über die Worte von Telemachos rief ich nach meinen beiden Gardisten und forderte sie auf mir zu folgen und so begaben wir uns nach einem längeren Weg durch die verwinkelten Gänge des Palastes in einen Raum den er uns deutete.„Damianos ich nehme an du vertraust deinen Gardisten, seien sie aus Athen oder Sparta?“„Selbstverständlich tue ich dies Telemachos, einem jeden von ihnen würde ich ungesehen mein Leben anvertrauen, weshalb fragst du dies?“„Was ich dir nun zu sagen habe ist nur für deine wie auch jene denen du vertraust gedacht, deshalb fragte ich dich dies. Dem König ist es wie du dies bereits vorher vernahmst im Moment nicht möglich Kontakt mit dir zu halten deswegen beauftragte er mich seine gegeben Befehle umzusetzen um dich zu unterstützen, auch wenn er dies natürlich nach außen nicht tun wird. Es ist des Königs Wunsch das sein Handeln nicht bekannt wird deshalb erwartet er das dies von dir wie auch von deinen Gardisten vertraulich behandelt wird. Nun gut, da ich davon ausgehe das dies der Fall sein wird will ich euch erzählen was der König möchte.Du Damianos wirst morgen vor dem Tribunal erscheinen wie es von dir verlangt wird, doch wirst du dies anders tun als vom Tribunal und dem Polemarch vermutet wird. Du Damianos bist in deiner Position als Tagmatarches beschuldigt doch bist du auch wie wir alle wissen ein General Spartas deshalb bekommst du solange dies Tribunal andauern wird eine weitere Garde die dich zum und vom Tribunal begleiten wird. Ich kenne jetzt bereits deine Argumente doch will der König dies und er sagte das er hier nicht mit sich verhandeln ließe, deshalb akzeptiere es Damianos und nimm es als gegeben hin. Noch ehe du am Morgen zum Tribunal geholt wirst wird sich meine Garde unter der Führung von Deimos, der dir bestens bekannt ist, an deinem Feldlager sein und zum Erscheinen wie auch Abgang beim Tribunal deine Generalsgarde sein.Ich weiß dass du morgen somit mit vierundzwanzig Gardisten sehr viele hast doch ist dies ein Teil des Planes der vom Archon und meinem König entworfen wurde. Den genauen Sinn der dahinter steckt kenne auch ich nicht, doch bin ich mir sicher dass die beiden einen Grund dafür haben, also sollten du und ich auf ihre Weisheit vertrauen. Dies ist alles das ich dir zu verkünden habe Damianos außer das ich dir übermitteln soll dass der König sich deiner Unschuld sicher ist, wie es auch der Archon selbst ist. Ich selbst werde dem Tribunal beiwohnen und werde sollte es notwendig sein für dich meine Autorität geltend machen in dem ich verlange mir Gehör zu schenken und sie werden dem nachkommen müssen, dies sind sie Sparta als Bündnispartner schuldig. Habe Vertrauen in deine Unschuld und die Götter Damianos ich bin mir sicher das dies auch vom Tribunal so gesehen werden wird und sie den Polemarch in seine Schranken weist. Ich werde ich dich nun verlassen Damianos wir sehen einander morgen wieder und so es die Götter wollen werden wir bereits morgen hören das deine vorgeworfene Schuld nichtig ist.“Telemachos verließ ohne jeglichen Gruß den Raum und ließ uns alleine zurück, deshalb begaben auch wir uns dann aus dem Palast und kehrten zum Feldlager zurück. Kaum das ich mein Zelt erreicht hatte ließ ich nach meinen vertrauten schicken die sich auch umgehend bei mir einfanden. Grob umrissen sc***derte ich meinen Weggefährten die Punkte welche mir vorgeworfen wurden, doch entwickelte sich alsbald daraus eine hitzige Diskussion wie diese zu entkräften wären. Jeder hatte seine eigenen Ansichten wie ich meine Unschuld vertreten sollte doch fanden wir bald zu einer gemeinsamen Linie die ich vor dem Tribunal vertreten würde. Ich sc***derte ihnen danach auch die Pläne in die Telemachos mich eingeweiht hatte, wie auch bei mir stießen eben jene auf Unverständnis auch wen wir lange über den möglichen Sinn dahinter sinnierten. Unterbrochen wurden wir in unseren Gesprächen lediglich als uns das Mittagsmahl gebracht wurde und ein weiteres Mal als ein Hoplit um Vorsprache bat, nach Zephir und Jorgos fragte da die Zeit der täglichen Ausbildung anstehen würde. Wie bereits die vorangegangenen Tage begab ich mich auch diesmal zum Ort der Ausbildung um dabei zu sein und so alles zu überwachen. Vor Ende der Ausbildung ließ ich Zephir wissen das er die Männer nicht wegtreten lassen sollte, ich wollte mit ihnen sprechen und dies wollte ich noch ehe es untereinander ein Gerede gab. Kurz nachdem Zephir wie auch Jorgos ihre Ansprache gehalten hatten übergab Jorgos dann das Wort an mich.„Brüder wie ihr wisst verlangt der Polemarch dass das Tribunal unserer Heimat über mich richten soll, dies Tribunal wird morgen zusammentreten und auf der Agora in Sparta tagen. Er ist mein Wille und mein Wunsch das es euch frei steht ob ihr teilhaben wollt am Tribunal da ich es öffentlich verlangte, ihr seid morgen von euren Pflichten entbunden damit ihr wenn ihr dies wünscht beiwohnen könnt. Es ist mir gleich wie ihr handelt doch fordere ich vergesst nicht, das egal wie das Tribunal endet, ihr Athen Treue geschworen habt ich bin ersetzbar deshalb fordere ich von euch die unbedingte Treue zu unserer Heimat. Dieser Tag ist für heute beendet meine Brüder, geht und genießt die Annehmlichkeiten die Sparta euch bietet doch vergesst nicht wir sind hier Gäste, lasst mich keinerlei Beschwerden hören, und nun geht.“Der Abend ja sogar die Nacht gestaltete sich für mich schwieriger als vermutet den obgleich die Vorwürfe die der Polemarch vorbrachte haltlos waren, so herrschte in mir eine Unruhe wie ich sie in dieser Art noch nicht kannte. Nikolaos weilte bereits in den Armen von Morpheus der mir heute jegliche Zuneigung verweigerte den der Schlaf wollte sich nicht einstellen und so erhob ich mich und begab mich leicht bekleidet auf einen Rundgang durch das Feldlager. Entgegen des Willens meiner Gardisten schritt ich nachdenkend und langsam durch die Reihen der Zelte und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Die Stille die vorherrschte lag wie ein Tuch über dem Lager und nur vereinzelt drangen Geräusche an mein Ohr deshalb suchte ich mir einen Punkt zum Niederlassen. Etwas abseits des Lagers setzte ich mich, sann über alles nach was bisher geschehen war doch glitten meine Gedanken ob dieser Situation völlig in eine andere Richtung ab. Beinahe ein volles Jahr ist es nun bereits her dass mein Leben sich völlig änderte, mein bisher langweiliges Sein durch eine Wendung des Schicksals eine völlig andere Richtung eingeschlagen hatte. Niemals hätte ich gedacht mich hier zu finden als die Hopliten mir den Gefangenen brachten der ergriffen wurde und der mein Leben so auf den Kopf gestellt hatte, vom ersten Augenblick an war ich ihm erlegen. Noch immer zierten die Spuren die Spyros Sophronia’s Peitsche hinterlassen hatten und ab und an spürte sie auch noch schmerzlich doch versuchte ich mir dies nicht anmerken zu lassen, doch so vermute ich wusste Nikolaos genau wann dies der Fall ist. Meine Visionen, die Prophezeiung all dies hatte mein Leben so rasant geändert das ich oft selbst denke ich würde nicht Schritt halten können obwohl es von mir erwartet wurde und nun saß ich hier und bereitete mich gedanklich auf ein Tribunal vor das jeglicher Logik widersprach. Der Rat würde morgen über mich richten und ich würde ihr Urteil akzeptieren müssen oder Athen für immer den Rücken kehren, war es dies worauf es hinauslief sollte ich heimatlos werden, was hatten die Götter für mich geplant.Noch lange sinnierte ich vor mich hin ehe ich in mein Zelt zurückkehrte und mich zur Ruhe bettete doch blieb ich dieser Nacht lange wach und schlief unruhig danach. Das erste das ich erblickte war Nikolaos als ich meine Augen öffnete, er saß meiner Ruhestatt gegenüber und lächelte mich sanft an.„Erhebe dich mein geliebter die Sonne steht bereits hoch am Himmel, auch wenn es mir widerstrebt so musst du dich vorbereiten auf das Tribunal und du musst dich noch stärken, ich denke wir werden erst spät in das Lager zurückkehren.“„Wenn ich dies überhaupt tue Nikolaos, was wenn das Tribunal eine Schuld in meinem Handeln sieht?“„Damianos tue dir dies nicht an du weist das dies nicht so sein wird, du hast gehandelt wie du es für richtig hieltst und noch viel wichtiger du hast ehrenvoll gehandelt. Nikos berichtete mir das deine gesamte Tagma bis auf den letzten Mann bereits das Lager verlassen hat um dir auf der Agora beizustehen. Egal was geschehen mag deine Männer werden immer treu und ergeben hinter dir stehen dessen kannst du dir sicher sein, weil sie an dich glauben so wird es auch der Rat tun dessen bin ich mir sicher.“„Sie ehren mich jeden Tag mit ihrer Gegenwart und ihren Blicken in denen sie mir Zuversicht vermitteln, ich könnte stolzer nicht sein ihr Tagmatarches zu sein. Nikolaos ich habe Angst sie alle und besonders dich zu enttäuschen, was wenn ich wirklich falsch gehandelt habe und mir dies nicht bewusst ist oder ich durch mein Handeln alles gefährde das die Götter planen?“„Es reicht Damianos Passadakis du hast und wirst niemanden enttäuschen denn du handelst so wie es dir dein Herz vorgibt und gerade das ist es das dich auszeichnet, nicht dein Rang nicht dein Name. Denkst du wirklich die Götter lassen sich ihre Wege durch Bartholomaios durchkreuzen oder ist es ihr Wunsch das genau das hier jetzt geschieht, uns steht es nicht zu ihr Vorgehen zu beurteilen wir müssen in ihre Weisheit vertrauen. Erhebe dich nun und stärke dich Geliebter, du wirst es brauchen denn ich will dich heute stark und unerschütterlich sehen wenn du vor dem Tribunal stehst und allen Anwesenden deine Aufrichtigkeit zeigen wirst.“Kaum das ich das Mahl zu mir genommen hatte wurde mir auch bereits das Erscheinen von Deimos und dem Rest seiner Garde angekündigt bevor er kurz danach mein Zelt betrat.„Auserwählter wie durch meinen Herrn gewünscht, melde ich mich bei euch um euch solange dies Tribunal dauern mag Garde eines General Spartas zu sein. Mir ist bewusst das ihr so gut kenne ich euch bereits dies nicht wünscht doch ist es der Befehl meines Herrn eure weiteren Anweisungen zu ignorieren den es geschieht alles zu einem höheren Zweck.“„Ich habe es aufgegeben mit Spartanern zu streiten Deimos doch habe ich dir schon einmal gesagt ich will nicht dass du mich Auserwählter nennst, wir kämpften Seite an Seite wir sind Brüder über unsere Ränge und Titel hinweg.“„Verzeih Damianos einzig der Respekt den ich dir gegenüber empfinde treibt mich dazu dich bei dem zu nennen das du nun einmal bist doch will ich mir deinen Wunsch zu Herzen nehmen. Ja wir sind Brüder deshalb werden ich und meine Männer auch stets an deiner Seite stehen solltest du dies verlangen. Mir entzieht sich der Grund weshalb mein Herr mich euch zuteilt doch wird er wissen was er macht deshalb vertraue ich ihm und seiner Weisheit.“Wir waren noch im Gespräch als ein Gardist der Archonten mein Zelt betrat und mir mitteilte er hätte den Auftrag mich zum Tribunal zu geleiten, deshalb folgte ich ihm aus dem Zelt wo bereits der Rest meiner übergroßen Garde auf mich wartete. Nikolaos entschied jedoch entgegen meiner Aufforderung hinter mir und meiner Garde zu folgen denn er wollte den Plan den der Archon und der König ersonnen hatten nicht gefährden. An der Spitze des Trosses gingen in Dreier Formation meine obersten Gardisten dahinter folgten deren Stellvertreter der Rest der Männer umringte mich und führte mich in Richtung Sparta zu unserem Ziel der Agora, wo es bereits an Platz mangelte den er quoll über vor Menschen. Entgegen jeglicher Logik saßen und standen die Menschen sogar auf den Dächern die um die Agora waren um einen Blick zu erhaschen auf das was kommen würde. Wir erreichten die Agora und unser Erscheinen wurde mit Hörnern angekündigt obwohl so viel wusste ich dies nicht dem normalen Empfang bedeutete.Kaum das die Hörner erklangen zweifelte ich an dem was ich erblickte, alle Spartaner die auf dem Platz waren oder sich auf unserem Weg befanden sanken auf ihr Knie und senkten ihre Häupter. Ich konnte mir nicht erklären weshalb sie dies taten, es bestand keinerlei Veranlassung dazu, weshalb also sanken hier alle nieder. Im selben Moment gingen wir an großen Teilen meiner Tagma vorbei die mich grüßten in dem sie sich mit der Faust gegen die Brust schlugen, ich tat es ihnen gleich, ehe der Tross der mich begleitete anhielt und niederkniete und keinerlei Anzeichen erkennen ließ sich von meiner Seite zu bewegen. Dem Rat und den hohen Anwesenden zollte ich meinen Respekt indem ich mich tief vor ihnen verneigte und wartete bis mir gesagt wurde dass ich mich erheben sollte. Umringt von meiner Garde war ich außer Stande mich nach vorne zu bewegen, deshalb verharrte ich am selben Ort, nur um zu sehen das einer der Archonten sich erhob.„Bürger Spartas und Athens seid willkommen hier zum Tribunal welches entscheiden soll ob die vorgebrachten Beschuldigungen gegen Damianos Passadakis einem Bürger von Athen der Wahrheit entsprechen und er sich besagter schwerer Vergehen schuldig gemacht hat. Bevor wir beginnen bitte ich alle Anwesenden darum sich jegliche Bekundung ihrer Gefühle zu unterlassen. Es ist der Wunsch des Tribunals diese Anhörung gerecht und unvoreingenommen zu führen, uns ist bewusst dass dies nicht leicht werden wird doch will ich versichern dass wir uns unsere Aufgabe nicht leicht machen werden. Ich bitte nun den Polemarch Sarantakos vorzutreten und die Anschuldigungen vorzubringen die er gegen dem hier vor uns erschienenen Damianos Passadakis vorwirft.“Ein Raunen ging durch die Menge als der Polemarch aus den Reihen seiner Gardisten hervortrat und sich vor dem Rat verneigte. Ich kam nicht umhin in seinem Gesicht ein sarkastisches grinsen zu erkennen mit dem er mir entgegenblickte doch auch des Königs Gesicht blieb mir nicht verborgen den auf ihm ruhte eine Ruhe die schon fast verängstigend wirkte. Kaum das der Polemarch den Rat seine Ehrerbietung mit der Verneigung gezeigt hatte wandte er sich in meine Richtung und wartete bis die Menge verstummt war.„Hoher Rat was soll dieses Schauspiel hier, dem Tagmatarches steht zwar eine Garde zu doch ist dies was mir und uns hier präsentiert wird eine Farce höchsten Ausmaßes, selbst einem König steht solch eine Garde nicht zu.“Noch ehe er seine Worte fortsetzen konnte hallte ein Ohrenbetäubendes „SCHWEIG“ über die Agora und alle Blicke auch die des Polemarchen verharrten auf dem König der diese Worte über die selbige gebrüllt hatte. War dies der Moment, der Augenblick den der König und der Archon bezweckt hatten, doch konnte ich noch immer nicht den Sinn und Zweck dahinter erkennen. Der Archon erhob sich ehe er sich an den König wandte.„König Pleistarchos es ist nicht üblich den Ankläger zu unterbrechen doch ist dies eure Heimat deshalb sollt ihr sprechen wenn ihr dies wünscht.“„Ich wünsche es denn es gibt hier etwas das ich dem Polemarch zu sagen habe, denn er ist es nicht der hier die Entscheidung trifft was einem König zusteht und was nicht. Ihr Polemarch wagt es zu urteilen welch Größe die Garde eines Königs zu haben hat, ihr erdreistet euch uns zu sagen der hier Anwesende Damianos Passadakis handle eitel oder überzogen? Ich werde euch hier und jetzt ein einziges Mal erläutern weshalb der hier erschienene eine solche Garde besitzt. Als Tagmatarches der großen und edlen Stadt Athen hat er das Recht auf eine Garde wie es ein jeder Anführer hat, deshalb folgt ihm seine Garde welche aus acht Mann besteht wie es geschrieben steht. Als General Spartas der er ist steht ihm ebenso eine Garde zu mit derselben Anzahl an Männern, verzeiht wenn euch diese seine Erhebung in den Rang eines Generals Spartas nicht gewahr war, doch musste ich einem Polemarch weder um Zustimmung bitten, noch musste ich ihn informieren. Doch seid euch dessen sicher Damianos Passadakis ist General Spartas und hat erhalten was ihm zusteht, nicht mehr und nicht weniger. Noch viel schwerer jedoch wiegt hier die dritte seiner Garden die hier mit ihm an seiner Seite erschienen ist und niemals von seiner Seite weichen wird, egal was dies Tribunal entscheiden wird. Er der er der Auserwählte der Götter ist hat jedes Anrecht auf eine Garde gleich welchen Ausmaßes, er müsste dies nur kundtun und ich würde es ihm ohne einen Zweifel gewähren. Ich frage euch Polemarch hegt ihr weiterhin den Gedanken dass dies hier eine Farce ist, wagt ihr wirklich daran zu zweifeln ob ihm diese Männer zum Schutze zustehen? Überdenkt eure Antwort wohl Polemarch, denn sie könnte nicht nur das Bündnis sondern auch euer Leben bedrohen.“Über der Agora hing nun eine bedrohliche Stille die schon fast greifbar war, nicht nur das der König den Polemarch hier öffentlich vor seinen anwesenden Truppen angefeindet und zurechtgewiesen hatte, nein er hatte es vor dem Rat und allen anderen getan. Die Worte die er wählte waren scharf, ja sogar bedrohlich den er hatte sogar sein Leben bedroht ich kann nicht sagen ob es seinem Wunsch entsprach doch sah ich mich hier und jetzt verpflichtet mein Wort zu erheben.„Verzeiht wenn ich hier und jetzt, obgleich es mir nicht zusteht zu sprechen zu Wort melde hoher Rat. Mein König ganz gleich welche Worte der Polemarch hier wählte oder welche er noch sagen wird bitte verzichtet darauf das Bündnis in Frage zu stellen oder gar sein Leben zu bedrohen. Der Polemarch hat das Recht hier seine Meinung zu äußern wie er auch das Recht hat hier und heute vorzubringen welch Vergehen er mir anlastet, ich bitte euch mein König gesteht ihm dies zu. Der Polemarch handelt wie er es für richtig erachtet und die Regeln des Tribunals schützen ihn damit er sagen kann was ihm beliebt, deshalb bitte ich darum ihn fair zu behandeln und nicht seine Worte zu benutzen um ihn und sein Leben zu bedrohen. Der Polemarch spricht hier im Namen der Volksversammlung Athens welche ihn in sein Amt wählte, deshalb soll er frei und unbefangen handeln.“„Nun gut Auserwählter ich werde euren Wunsch und den hohen Rat achten und bitte hier den Polemarch um Verzeihung für meine Worte doch soll er meine Erläuterungen zu eurer Garde akzeptieren.“Der König nahm wieder auf seinem Stuhl Platz und ich sah wie er mich mit einem breiten Lächeln ansah ehe er seine Aufmerksamkeit wieder dem Polemarch widmete. Es war der noch immer stehende Archon der wieder das Wort ergriff.„Der hohe Rat dankt euch König Pleistarchos für die Worte, wie wir auch Damianos Passadakis für die seinen Danken, denn er hat sie weise gewählt indem er uns zeigte dass er für Friede und Gerechtigkeit steht. Dieses euer Handeln zeugt von hoher Rechtschaffenheit und großer Ehre die euch innewohnt, dies wird der hohe Rat nicht vergessen. Fahrt fort Polemarch und tragt uns vor was ihr dem hier anwesenden Damianos Passadakis vorzuwerfen habt.“Mit noch immer weit geöffneten Augen die davon zeugten das die Worte des Königs ihre Wirkung nicht verfehlt hatten wandte sich der Polemarch wieder mir zu. „Damianos Passadakis hat bereits am ersten Tage als er vor mich trat bewusst und wissentlich vermieden mich mit meinem durch das Volk verliehenen Rang anzusprechen. Mehrmals in unserer Unterhaltung wies ich ihn daraufhin das ich sein Polemarch bin und er mir als solchen den gebührenden Respekt zu zollen hat, doch widersetzte er sich dieser Aufforderung, viel schlimmer jedoch wiegt das er mich sagte ich solle seine Anrede die er benutze akzeptieren oder schweigen. Gegenüber dem hohen Archon Antoniou der danach zu uns stieß, spielte er seine Vergehen herunter und ließ ihn in dem Glauben es sei alles in Ordnung.Doch nicht genug der schweren Vergehen die er beging, er der er sich weigerte meinen Rang und meine Stellung anzuerkennen, griff er ohne meine Kenntnis oder meine Zustimmung auf einen Giatrós Athens zu indem er ihn durch einen spartanischen Gardisten aus dem Feldlager holen ließ in dem immer noch athenisches Recht gilt. Ohne meiner notwendigen Zustimmung wies er den Giatrós an einem verwundeten Späher Spartas zu helfen obgleich ich natürlich der Behandlung zugestimmt hätte da Sparta unser Verbündeter ist, so hätte es meiner Erlaubnis bedurft so zu handeln. Doch noch nicht genug, am nächsten Tage kam eben jener Damianos Passadakis in das Feldlager und verlangte ja er verlangte eine Unterredung mit mir. Damianos Passadakis stellte mich der ich ihm diese Unterredung gewährte vor vollendete Tatsachen und teilte mir mit das er nicht unter meinem Kommando dienen würde. Er und seine Tagma würden von sofort an unter dem Kommando von König Pleistarchos marschieren als Entschädigung oder Versuch mich zu besänftigen gewährte er mir gnadenhalber eine Tagma Spartas, auch wenn ihm dies nicht zustand. Entgegen jeder Logik verwehrte er sich gegen meine Einwände und verließ ohne meine Erlaubnis mein Zelt und beendete eigenmächtig die Bindung seiner Tagma von meinem Kommando.Hoher Rat, solch ein Handeln ist verwerflich und bedarf keiner weiteren Ausführungen, denn mir als gewähltem Polemarch obliegt es einzig und allein über die Truppen Athens die mir unterstehen zu entscheiden. Ich bitte den hohen Rat dies in seinen Überlegungen zu bedenken, hiermit enden meine Sc***derungen der Vorwürfe gegen den hier erschienenen Damianos Passadakis.“Einer der Archonten erhob sich blickte kurz hinter sich zu seinem Schreiber ehe er sich wieder an alle wandte.„Wir danken euch Polemarch Sarantakos für eure ausführlichen Sc***derungen doch soll auch der dem ihr all dies anlastet die Möglichkeit erhalten sich zurechtfertigen. Damianos Passadakis ihr der ihr hier vor dem hohen Rat erschienen seid habt nun die Möglichkeit uns davon zu überzeugen das dem nicht so ist wie der Polemarch soeben sagte. Sprecht frei heraus, scheut euch nicht denn dieser Rat muss und will Gerechtigkeit sprechen.“Noch war ich damit beschäftigt die Worte des Polemarch zu sortieren, war damit beschäftigt die Worte meiner Verteidigung zu finden doch lag es nun an mir zu sprechen.„Ich danke dem hohen Rat dafür das er mir die Möglichkeit gewährt zu sprechen und will versuchen die Vergehen die der Polemarch mir vorwirft zu entkräften. Bei allen Göttern und allem das mir heilig schwöre ich hier und jetzt das meine Worte der Wahrheit entsprechen, wenn nicht sollen die Götter mich strafen.Es stimmt das ich bei unserem ersten aufeinandertreffen den Polemarch nicht als solchen ansprach sondern lediglich seinen Namen nutzte, denn ich war zu jenem Zeitpunkt nicht Tagmatarches ich weilte als Mitglied der Delegation Athens in Sparta um der Vermählung von Prinz Telemachos von Sparta und seiner Gemahlin Prinzessin Helena von Sparta beizuwohnen. Das Kommando über meine mir vom Rat unterstellte Tagma hatte ich wie es mir von Archon Antoniou aufgetragen worden war an meinen Stellvertreter abgegeben und somit war ich einzig und allein ein Bürger Athens bei unserer ersten Begegnung. Kein Gesetz Athens ist mir bekannt das mich als freien Bürger zwingt den Polemarch mit seinem verliehenen Titel anzusprechen, auch wies ich den Polemarch darauf hin doch verlangte er dies weiterhin deshalb sagte ich ihm dann das wir nichts weiter zu besprechen hätten. Den Archon der zu uns stieß und nach unserem Befinden fragte wollte ich mit diesem Disput nicht belästigen den er war ohne jeglichen belang, da für mich als freien Bürger keinerlei Zwang bestand den Polemarch als solchen anzusprechen.Das weitere Vergehen welches mir hier vorgeworfen wird, eigenmächtig gehandelt zu haben und nach einem Giatrós geschickt zu haben gebe ich hier und jetzt offen zu, denn dies verlangte die Menschlichkeit und auch meine Ehre. Als meine Augen den auf das schwerste verwundeten erblickten dachte ich nicht weiter nach ich handelte einfach wie es mir gelehrt wurde, ich versuchte mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln zu helfen. Ja der Giatrós den ich rufen lies tat seinen Dienst in eben jener Tagma die normalerweise mir untersteht deshalb war er für mich die einzig logische Entscheidung den seine Kunst des Heilens beherrscht er wie kein anderer der mir bekannt. Eine Zustimmung des Polemarch war in dieser Situation unerheblich den es stand ein Leben auf dem Spiel deshalb handelte ich so wie ich es tat. Habe ich falsch gehandelt, mag sein doch würde ich jederzeit sofort wieder so handeln den dies gebietet die Menschlichkeit, dies gebietet die Ehre. An jenem Abend entschied König Pleistarchos Kriegsrat zu halten auch ich sollte anwesend sein obgleich mir als freien Bürger Athens, noch als Tagmatarches es nicht zustehen würde an diesem Tisch zu sprechen. Der König entschied an diesem Tage mich Damianos Passadakis zu einem General Spartas zu ernennen, wer bin ich das ich das Urteil eines Königs anzweifle, deshalb fügte ich mich. Jene Entscheidung die mir hier zur Last gelegt wird traf nicht ich weder als Bürger, Tagmatarches noch als General, es war der Wunsch des Königs wie auch der des Archons dass meine Tagma unter meinem Kommando dem Befehl des Königs unterstellt wird. Ich will nicht verschweigen das ich wissentlich einen Auftrag der mir gegeben brach, den der König und der Archon wiesen mich an zu schweigen den sie würden den Polemarch in Kenntnis setzen. Meine Ehre und mein Pflichtbewusstsein jedoch zwangen mich dazu den Polemarch der zu jenem Zeitpunkt nun auch der meine war zu informieren. Es ist meine heilige Pflicht gegenüber meinem Polemarch offen und ehrlich zu sein deshalb entschied ich mich entgegen besseren Wissens ihn zu informieren. Ich hätte dies nicht gemusst doch tat ich es weil ich trotz der vorangegangenen Dispute zwischen dem Polemarch und mir, ihm gegenüber Respekt hatte denn er war von der Volksversammlung gewählt worden.Mehr habe ich zu diesen Vorwürfen und zu meiner Verteidigung nicht vorzubringen hoher Rat, ich vertraue in eure Weisheit und auf die Götter die mich strafen sollen wenn ich hier die Unwahrheit sprach.“„Eure Worte wurden vernommen und vermerkt Damianos Passadakis, nun da beide Seiten gehört wurden werden wir uns kurz beraten ehe wir dazu übergehen falls notwendig Außenstehende zu befragen. Wir erklären dieses Tribunal für unterbrochen jedoch wird es danach sofort fortgesetzt.“Erleichtert suchte mein Blick die Front ab um einen Blick auf Nikolaos zu erhaschen den ich in der Nähe des Königs erblickte während er gerade mit eben jenem im Gespräch vertieft war. Telemachos der daneben weilte, lachte mir breit entgegen auch wenn ich dies nicht deuten konnte. Mir wurde ein Stuhl gebracht wie auch zu trinken und so saß ich umringt von meiner Garde mitten auf der Agora und harrte der Dinge die da kommen sollten.
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Hinzugefügt: 6 Jahren vor