Von Maurice, von Don überarbeitet, Übersetzung (Lorna, ein schönes, blondes, langbeiniges Mädchen um die 20, wurde vom Blitz getroffen und verlor durch die Verbrennungen beide Arme…) Lorna ist ein schönes, blondes, langbeiniges Mädchen um die 20. Vor sechs Monaten war sie ganz allein in einem heftigen Sturm unterwegs. Dabei wurde sie von einem Blitz getroffen und verlor durch die elektrischen Verbrennungen beide Arme. Sie hat sich von der doppelten Amputation ganz nahe an ihren Schultern erholt, aber sie leidet immer noch unter dem psychologischen Schock. Sie kann keine Armprothesen verwenden, da sie keine Armstümpfe hat, und sie kann noch nicht viel mit ihren Füßen tun. Sie ist niedergeschlagen von ihrer Hilflosigkeit und den mitleidigen Blicken der Leute. An diesem Nachmittag hatte ihre Mutter vor, zum Friseur gehen. Da die Sonne schien, beschloss Lorna in einem Liegestuhl im Garten auszuruhen und sie bat Mama, ihr eine Entspannungsmaske aufzusetzen, damit ihr Gesicht von der Sonne geschützt ist. Mama setzte sie ihr auf und sagte Lorna, dass sich ihre zwei jüngeren Brüder um sie kümmern würden und ihr die Maske abnehmen, wenn sie es wolle. Aber natürlich liefen die Kinder weg um Fußball zu spielen und sie ließen ihre armlose und jetzt auch blinde Schwester im Stich. Nach zwei Stunden unter der heißen Sonne wurde Lorna durstig. Sie rief die Kinder, bekam aber keine Antwort… Sie erkannte, dass sie ganz allein war, ohne Arme und auch noch blind! Sie versuchte, die Schnalle der Maske mit ihrem rechten Fuß zu erreichen, dann mit dem linken Fuß… Unmöglich! Sie merkte, dass sie nicht geschmeidig genug war, und sie vielmehr Lockerungsübungen machen müsste, bevor sie solche Dinge tun könnte. Dann versuchte sie verzweifelt, das Maskenband mithilfe der Stuhllehne abzuziehen, aber es funktionierte nicht. Und mit ihren stummellosen Schultern konnte sie ohnehin nichts tun. Als ihr Durst immer größer wurde dachte sie, dass sie den Garten gut genug kenne um den Weg zum Haus und den Kühlschrank zu finden. Sie stand auf und tastete den Boden ab, um ihre Pumps zu finden. ‚Ok, hier sind sie.‘ Sie zog sie blind an und tastete nach dem Stuhl neben ihr. Nun, das Haus könnte diese Richtung sein… Sie machte sich vorsichtig tastend auf den Weg in Richtung der Hintertür, oder wo sie diese eben vermutete. Die totale Dunkelheit war erschreckend, aber sie brauchte dringend etwas zu trinken. ‚Ich muss langsam gehen,‘ dachte sie, ‚Schritt für Schritt, und bei jedem Schritt den Boden auf mögliche Hindernisse abtasten… “ Sie hatte nicht geglaubt, dass es so schwierig ist, in den hohen Pumps ohne Arme das Gleichgewicht zu halten und ihrer Blindheit machte die Sache noch schlimmer. Kurze Zeit später kam es ihr nicht so vor, dass sie ihr Ziel bald erreichen würde. Sie hatte den Weg verfehlt und was sie am Fuß spürte fühlte sich an wie Gras. „Mein Gott!“, murmelte sie, „ich bin auf dem falschen Weg, ich gehe ja vom Hause weg! Dies ist doch das Ende des Gartens, wo ich über Wurzeln stolpern und Zweige in mein Gesicht peitschen könnten… und der Fluss, in den ich fallen könnte! Ich kann ja die Gefahren garnicht sehen mit den verbundenen Augen!“ Die arme Lorna begann unter der dicken, dichten Maske hilflos zu weinen als sie erkannte, in welchen Schwierigkeiten sie war, und dass um Hilfe zu rufen nutzlos war, denn es war niemand in einem Umkreis von einer Meile da. Alles, was sie tun konnte war, sich hinzusetzen und warten, bis jemand kam. Ganz allein, in völliger Dunkelheit mit ihren quälenden Durst.
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Hinzugefügt: 6 Jahren vor