Kapitel 12 aus Köln wird Leipzig Teil 2 (aus Sand

Die Woche verlief unspektakulär. Ich traf mich zwei mal mit Gerd. Aber irgendetwas hatte sich verändert. Weniger an Gerd. Mehr an mir. Es fühlte sich nicht mehr so verdorben an, wie noch am Anfang. Irgendwie wollte ich mehr. Ich wollte extremer. Es kam, was kommen musste. Freitags stellte mich Gerd zur Rede, wo ich am Wochenende war. Ich war so wütend, dass ich alles haarklein berichtete um Gerd zu reizen. „Das verstieß ganz klar gegen die Regel und wird Konsequenzen haben“ maulte er mich an. „Schieb Dir deine Regeln und Konsequenzen in den Arsch.“ Fauchte ich ihn an und fuhr nach Hause. Es war schon spät, als ich die Schlüssel auf die Anrichte legte. „Können wir bitte reden“ fragte mich Andy.Eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust auf das Gespräch. Aber ich konnte Andy auch nicht länger zurückweisen. So nahm das Gespräch seinen unangenehmen Verlauf, indem ich Andy erklärte, dass ich Nähe zu ihm momentan nicht zulassen könnte. War mir am Anfang des Gespräches schon klar, auf was es hinauslaufen würde, so war es dennoch sehr schwer für mich, als Andy die Frage aller Fragen stellte „Willst Du die Trennung?“ Sollte ich lügen? Sollte ich so tun, als würde ich mich noch wohl hier fühlen? Nein das konnte ich nicht. Aber irgendwo tief in mir waren auch noch Gefühle für Andy. Sein Blick machte es mir noch schwerer, aber letztlich sagte ich „Nicht für immer, aber ich glaube vorerst würde es uns beiden besser gehen, wenn wir uns eine Auszeit nehmen.“ Das Gespräch verlief noch kurz, bis Andy aufstand, zur Tür ging und „Leb wohl“ sagte, bis er kurz darauf die Tür hinter sich zuzog. „Ganz toll Sandra. So leicht wirft man über 20 Jahre Ehe weg.“ brummte ich mich selbst an. In schlechten Filmen konnte ich es schon immer nicht glauben. Aber das ich es selbst gerade getan hatte begriff ich noch gar nicht. Ich musste hier raus. Ich rief Hanna an, welche mir sofort Unterschlupf anbot. Ich packte eine kleine Tasche und machte mich eilig aus dem Haus. Ich wollte Andy nicht über den Weg laufen. Ich fuhr zu Hanna nach Köln. Dort angekommen brach ich in Tränen aus. „Was ist denn passiert?“ wollte Hanna wissen. „Ich habe Andy gerade gesagt, dass ich eine Auszeit brauche“ Hanna strich mir über den Kopf und fragte, ob ich mich denn so sehr in Gerd verliebt hatte. „Mit Gerd ist auch schluß“ schluchzte ich. „Wow, was ist passiert?“ Ich erklärte Hanna bei einer Zigarette von Andy, von Gerd, vom Cuckold Universum, von Mark und meinem Drang nach mehr. Mehr Sexualität, mehr Extreme. Ich erzählte vom Fick auf dem Bahnhofsklo. „Ihr habt es nicht bis zu ihm nach Hause geschafft?“ fragte Hanna nach. „Nein, ich war so triebig.“ „Interessant“ kam die Psychologin in ihr raus. Hanna zog mir nach und nach die Wahrheit aus der Nase. „Mir scheint es, als hättest Du eine sexuelle Fixierung“ legte sie sich fest. „Ich habe was?“ „Eine sexuelle Fixierung. Durch die vernachlässigte Sexualität der letzten Jahre hast Du nun, wo Du wieder Sex hast“ „Guten Sex, nein grandiosen Sex“ warf ich dazwischen. „Jetzt, wo Du grandiosen Sex hast bist Du so fixiert darauf, dass Dir fast alle Mittel recht sind, um über Sexualität bestätigt zu werden.“ Hanna machte eine Pause „Die Tatsache, dass Du aber mit Andy keine Intimität möchtest lässt darauf schließen, dass Du noch zu sehr von seiner Abweisung der letzten Jahre verletzt bist.“ „Und was mach ich jetzt mit dem Schlamassel“ fragte ich. „Bei Männern würde man sagen, stoß Dir die Hörner ab. Nimm Dir Zeit für Dich und Deine Sexualität. Jetzt zu Andy zurück zu gehen, ohne Dich ausgetobt zu haben, würde den vollständigen Bruch in spätestens einem Jahr bedeuten.“ erklärte mir meine Freundin „Klasse. Also fick ich mich durch fremde Betten und hoffe, dass ich irgendwann wieder Heim will?“ „Das wird kommen. Früher oder Später“ Ich schüttelte ungläubig den Kopf. Derzeit konnte ich mir weder vorstellen, wieder zu Andy zu gehen, noch dass er mich jemals zurücknehmen würde. „Was hast Du empfunden, als Du den Schaffner gesehen hast?“ wollte Hanna weiter analysieren. „Zuerst wollte ich aufhören. Aber ein Teufel in mir hat gesagt, mach weiter.“ erklärte ich „Gut. Sehr gut. Also willst Du gesehen werden.“ stellte Hanna fest. „Was möchtest Du nun am liebsten tun?“ Ich schaute Hanna fragend an „Heute? Morgen? Oder langfristig?“ „Sexuell“ definierte Hanna. „Ich würde gerne weg, weit weg. Mir dort eine kleine Wohnung suchen. Vielleicht ein paar Amateurpornos drehen“ Hanna sah mich prüfend an. „Amateurpornos? Dir ist klar, dass Du damit Gefahr läufst, dass Dein Mann und Dein Sohn eventuell sehen, was Du machst.“ Mir war klar, dass Andy solche Pornos von mir finden könnte. Vielleicht hatte ich darauf sogar gehofft. Aber dass mein Sohn genau das selbe könnte, begriff ich gerade erst jetzt. „Es ist kein Weltuntergang, wenn Dein Sohn Filme von Dir sieht. Ganz sicher wird er dabei keine sexuelle Erregung empfindet. Jedoch solltest Du, wenn Du diesen Schritt gehen willst, Deine Kinder darauf vorbereiten.“ Alles war so kompliziert.Am nächsten Morgen telefonierte ich mit Mark. Ich erklärte ihm, was hier alles passiert war. „Komm zu mir nach Leipzig“ bot er an. „Und dann? Leben wir glücklich und zufrieden, bis ans Lebensende? Mark danke, aber danke nein.“ raunte ich ihn an. „So ein quatsch. Wer redet denn von Beziehung. Wir ficken, und gucken, wohin die Reise geht.“ „Mark, versteh das bitte nicht falsch. Aber es wird keine Reise geben.“ lange telefonierten wir. Mark ließ nicht davon ab, dass ich nach Leipzig kommen sollte. Letztlich war das weit weg von zu Hause und weit weg war gut. Ich bat um Bedenkzeit und sprach am Abend alles mit Hanna durch. „Tob Dich aus. Das wirst Du weit weg von zu Hause besser können als hier“ „Leipzig also.“ stöhnte ich gequält. „Amateurpornos aus Leipzig“ lachte Hanna. „Der wilde Osten“ lachte ich mit ihr. Ich schrieb Mark meine Entscheidung in einer Nachricht, welche er mit Begeisterung aufnahm. „Ich hole Dich morgen ab und helfe Dir beim schleppen“ Alleine hätte ich Stunden gebraucht, um die nötigsten Sachen zu holen, also stimmte ich dem Plan zu.

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