Zwei Tage später kam ich endlich heim, worüber sich am meisten Herr K. und Anton freuten. Sein Freund Clemens war aber auch noch zu Besuch. Da ich aber noch mit mir selbst, dem Wochenbett und der kleinen Johanna zu tun hatte, interessierte mich das nicht wirklich.Die ersten Tage daheim kümmerte sich Herr K. toll um uns. Doch dann rief die Arbeit wieder. Die Tage wurden für mich lang. Jetzt konnte ich nicht einfach so zu ihm ins Büro, weil ja seine Frau meine Vertretung übernommen hatte. Er verbrachte nun wieder viel Zeit mit ihr. Ein wenig nutzte das Charlotte das auch für sich aus, indem sie bekochte und bemuttelte. Wollte ich ihm Büro besuchen, wimmelte sie mich gleich ab. Entweder war er gerade in einem Telefonat, hatte einen Kunden oder war gar nicht da. Abends als er heimkam, war er oft müde und kaputt. Dann wollte er sein Kind sehen, aber auch sein Essen und seine Ruhe. Wenn ich mal nichts gekocht hatte, weil ich ja nicht wusste, wann er heimkam, dauerte es nicht lange und Charlotte kam um die Ecke. Und klar, sie hatte für „ihren“ Michael was gekocht. Ja, Charlotte hatte immer etwas vorgekocht, damit sie es rechtzeitig aufwärmen konnte. Schließlich kannte sie ja nun auch seine Termine und konnte immer alles entsprechend vorbereiten. Langsam war ich wirklich genervt. Klar wusste ich bis zur Geburt von Johanna auch immer genau Bescheid. Wir waren ja in den letzten Jahren meist von früh bis in den Nachmittag oder auch Abend zusammen. Hin und wieder waren auch die Nächte zusammen, erst Recht nachdem er mir seine Liebe gestanden hatte. Aber jetzt … Er verließ nach dem Frühstück das Haus und kam irgendwann wieder. Charlotte gab mir keine Auskünfte darüber, meist mit der Ausrede, dass ich mich das momentan nichts angehen würde ich mich schließlich um Johanna und Anton kümmern müsste.Wenn ich Herrn K. darauf ansprach, meinte er, dass Charlotte es sicher nicht so meinen würde und sie mich einfach entlasten wollte. Ich wurde immer trauriger und trauriger und verfiel immer mehr in Zweifel.Eines Tages hatte ich gerade Besuch von meiner Schwester da, als gerade meine Hebamme, die uns noch die ersten Monate begleitete, da war. Diese kannte mich schon aus dem Wochenbett von Anton und stellte fest, dass ich diesmal ganz anders wäre, als bei ihm. Ich war weniger fröhlich und sah oft total verweint aus. Da sich sowas auf die Kleine legen konnte und auch auf Dauer nicht gesund für mich war, wollte sie wissen, was los war. Erst schwieg ich, zumal auch meine Schwester da war. Doch dann bohrte sie weiter und alles brach unter Tränen aus mir raus. Ich erzählte den Beiden, wie traurig ich war, weil Michael keine Zeit mehr für mich fand und seine Charlotte ihn regelrecht vor mir abschottete. Und war er dann mal daheim, stellte sie sich auch wieder in den Vordergrund in dem sie für gekocht oder geputzt hatte oder ihm was Besonderes vom Einkaufen mitgebracht hatte oder doch nochmal auf etwas zu sprechen kam, was im Büro war. Ich hatte leider nichts weiter zu berichten, außer dass es mir emotional schlecht ging, wie die kleine Johanna getrunken, geschlafen oder in die Windel gemacht hatte.Dann wollte die Hebamme wissen, wie ich es bei mir momentan noch mit Stillen ging. Ich musste mir eingestehen, dass es nicht mehr so berauschend war und ich sehr oft anlegen musste. Sie hatte die Vermutung, dass sich die Konsistenz verändert hatte, auf Grund des emotionalen Drucks und bat mich dringend mit Michael darüber zu sprechen. Ich schüttelte den Kopf und meinte, dass ich doch eh nicht an ihn rankommen würde.„Dann schreib ihm einen Brief!“ empfahl sie. Wieder schüttelte ich den Kopf. „Den würde dann seine Möchte-gern-Sekretärin ihm gar nicht zukommen lassen oder er würde ihn verbummeln.“„Und wenn Du mal ein paar Tage mit den Kinder wegfährst?“ war dann ihr letzter Vorschlag. „Einfach um den Kopf frei zu bekommen!“„Hat Michael nicht diesen Freund in der Eifel, der vor ein paar Wochen mit da war? Könntest Du nicht dorthin fahren, ein paar Tage?“ warf meine Schwester ein, und fügte gleich an: „Ich würde Dich auch begleiten! Nur ein verlängertes Wochenende!“Ja ok! Ein Gedanke war es ja wert und ich würde Clemens anrufen, ob es möglich wäre. Er hatte ja die Zweitschlüssel für die Jagdhütte in der Eifel. Michael wollte ich nicht fragen.Als die Hebamme weg war, rief ich Clemens an und es gab kein Problem mit unserer Fahrt in die Eifel. Michael erzählte ich nichts davon. Als er gerade mit Charlotte das Haus verlassen hatte, fuhr ich zu meiner Schwester und los gings. Nur meine Schwester und die Kinder.Nach einigen Stunden Fahrt wartete Clemens auf uns bereits an der Jagdhütte. Er gab mir die Schlüssel.„Danke Clemens! Ich bin Dir was schuldig!“ sagte ich. Einen Satz, den ich bald bereuen würde. „Michael weiß nicht, dass ich hier bin! Ich musste einfach weg!“ fuhr ich fort und verabschiedete mich vorerst von ihm.„Wenn Du reden willst, Du weißt, wo Du mich findest!“ bemerkte er noch ganz beiläufig und ich nickte stumm.Er verschwand und ich ging ins Haus, wo schon Sophie mit den Kindern wartete. Johanna hatte sie in der Zwischenzeit gewickelt und Anton tobte draußen rum. Für den war das natürlich ein riesiges Abenteuer. Jetzt wo wir hier waren, fing ich an zu zweifeln, ob es wirklich so gut war, einfach abzuhauen und herzukommen.„Hättest Du ihn gefragt, ob er mitkommt, damit ihr mal reden könnt, was wäre dann passiert?“ ließ Sophie einfließen.„Ja, ja … Die liebe Charlotte hätte gleich wieder Veto eingelegt, von wegen, dass so eine Reise noch nichts für Johanna ist oder das Michael keine Zeit hätte oder, oder. Und Michael hätte ihr vielleicht Recht gegeben oder gemeint, dass ich mich nicht so haben sollte.“„So, und nun Dein Telefon her!“ sagte sie und streckte ihre Hand aus. „Nicht das Du auf dumme Ideen kommst! Und wenn er Dich finden soll, wird er es schon tun! Außerdem gibt es ja noch Clemens. Apropos Clemens … Vielleicht solltest Du mal mit ihm drüber reden? Er ist doch einer seiner besten Freunde und kennt vorallem auch Charlotte. Wenn Du weißt, wo Du ihn findest, geh zu ihm und ich passe auf die Kinder auf. Milch hast Du doch für Johanna abgepumpt. Also kann nichts schief gehen.“ schlug sie weiter vor.„Heute nicht, Schwesterherz! Vielleicht morgen! Heute hab ich keinen Nerv mehr dazu und spät ist es auch schon!“ antwortete ich ihr.Also machten wir zusammen Abendessen und brachten die Kinder dann ins Bett. Wir quatschten noch ein wenig. Sophie trank noch ein, zwei Gläser Einhornprosecco. Sie war total auf diesen aktuellen hype um diese Zuckerwatte pupsenden Einhörner aufgestiegen und alles musste entsprechend sein, selbst das Klopapier. Ich mochte zwar auch Einhörner, aber eher in Form der Fabelwesen, die man kannte. Ich mochte generell diese Fabelwesen sehr gern. Diese Welt zog mich an, nicht dieses kitschig bunte, übertriebene.Als wir am nächsten Morgen gerade aufgestanden waren, Johanna gestillt und umgezogen war, klopfte es auf einmal an der Tür. Erst hatte ich die Vermutung, dass es Clemens sein könnte, der uns vielleicht besuchen wollte. Also ging ich an die Tür, um zu öffnen. Aber da stand nicht Clemens, sondern Michael! Mein Michael! Das deutete ich kurz Sophie an, die nach draußen winkte und mir somit anzeigte, dass ich ruhig draußen mit ihm reden sollte. Also holte ich kurz Luft und schloss die Tür von außen hinter mir.„Was machst Du hier? Solltest Du nicht eigentlich im Büro sein?“ wollte ich von ihm wissen, wobei mir die Tränen anfingen, zu laufen.„Guten Morgen, Prinzessin! Ich freue mich auch Dich zu sehen! Im Übrigen hab ich frische Brötchen mitgebracht!“ sagte er ganz ruhig und nahm meine Hand. Dabei gingen wir langsam zu einer Bank.„Natürlich freue ich mich Dich zu sehen!“ entgegnete ich ihm. „Aber was tust Du hier?“ wollte ich noch immer wissen.„Clemens hat mich gestern noch angerufen und mir erzählt, was er wusste.“„Ach hat Charlotte seine Gespräche zu Dir durchgestellt?“ Jetzt wurde ich zünig.„Ja! Warum fragst Du?“„Weil sie meine Gespräche nie durchgestellt hat!“ antwortete ich ihm und fing an, zu weinen.Er blieb ganz ruhig, nahm mich in die Arme und küsste mich ganz intensiv. Dann wischte er mir die Tränen aus dem Gesicht und meinte: „Das wusste ich nicht!“„Dann wusstest Du bestimmt auch nicht, dass ich hin und wieder bei Dir im Büro war? Mal ich allein, um Dich einfach zu sehen oder mal mit Johanna, weil ich dachte, dass Du Dich freuen würdest, sie zu sehen. Immer wieder hieß es durch Charlotte, dass Du gerade nicht wärst, oder eine Besprechung hättest oder ein wichtiges Telefon.“ fing ich wieder an zu weinen, wobei ich ihn ganz fest hielt.Er schüttelte den Kopf. „Das wusste ich nicht! Sie hat nichts gesagt! Ganz im Gegenteil! Ich hab immer wieder auf Dich gewartet. Ich wollte Dir wieder so nahe sein, wie bei Anton damals. Als ich Charly gefragt habe, ob Du mal da warst oder angerufen hast, hat sie nur mit dem Kopf geschüttelt. Dann hat sie Dir auch nie ausgerichtet, wann ich heimkomme, wegen dem Essen! Und ich war abends müde und sauer, weil Du Dich nicht gemeldet hast und dann auch kein Essen fertig war! Na toll!“Jetzt war er paff und holte tief Luft. „Und ich hab mir dann vor Frust auch nicht die Zeit genommen, Dir zuzuhören oder nicht richtig!“„Mir ging es nicht mehr gut und das hat sich beim Stillen bemerkbar gemacht. Johanna wurde unruhig, weil sie meine Traurigkeit mitbekommen hat. Hätte ich mit Dir darüber gesprochen, wäre bestimmt Charlotte wieder dazu gekommen und hätte irgendwas Kluges dazu gesagt oder Du hättest gesagt, dass ich mich nicht so haben soll! Also haben wir in Abstimmung mit der Hebamme beschlossen, Clemens anzurufen und herzufahren, einfach mal Abstand zu nehmen. Du wärst doch eh nicht einverstanden gewesen!“ erklärte ich ihm, wobei ich immer noch schluchzte.Wieder nahm er mich in den Arm und sagte einfach nur: „Stimmt wahrscheinlich!“ Wieder küsste mich er mich ganz intensiv und fügte an: „Aber zum Glück gibt’s Clemens! Ich bin gleich heute früh ganz zeitig aufgestanden! Obwohl aufgestanden, ist auch Quatsch! Ich bin gleich noch die Nacht losgefahren. Ich wollte erst noch etwas schlafen, hatte mir aber schon ein paar Sachen gepackt. Aber ich bin nicht zur Ruhe gekommen. Und tada! Da bin ich! Sogar mit frischen Brötchen und frischer Milch aus dem Dorf!“„Und das Büro?“„Ich hab Charly einen Zettel auf den Tisch gelegt! Den dürfte sie bereits gelesen haben. Ich hatte aber die ganze Zeit mein Handy auf lautlos, damit ich wirklich ungestört fahren konnte. Sie hat bestimmt schon paarmal versucht, mich zu erreichen. Ich rufe sie dann gleich an, nach dem Frühstück!“Wieder küsste er mich und zog mich jetzt hoch. „Komm! Lass uns frühstücken gehen! Außerdem will ich die Kinder sehen!“Dann gingen wir Hand in Hand wieder in die Hütte. Sophie und Anton warteten schon mit dem Frühstück und freuten sich um so mehr, dass Michael Brötchen und Milch dabei hatte. Aber vorerst nahm er Anton fest in den Arm und holte sich die kleine Johanna aus ihrem Bettchen, da sie gerade wach war. Sie knuddelte er richtig liebevoll. Dann aber endlich machten wir zusammen Frühstück als kleine Familie, zusammen mit einer Schwester. Sie war aber für uns völlig nebensächlich und störte nicht.„Willst Du gleich wieder weg?“ wollte ich dann von Michael wissen, während ich Johanna in Ruhe stillte.„Nein! Ich hatte eigentlich vor, dass wir noch eine Woche ran hängen und als Familie mal hier bleiben! Natürlich darf Sophie gern bleiben. Sie könnte aber auch bei Clemens übernachten, wenn sie will!“ überraschte er mich jetzt.Ich fiel ihm glücklich um den Hals und musste ihn einfach immer wieder küssen. „Aber!“ unterbrach er dann. „Aber erst rufe ich Charlotte an und kläre noch ein paar Dinge mit ihr und wenn ihr nichts dagegen habt, mache ich heute nach dem Mittag noch ein wenig Mittagsschlaf!“Er küsste mich kurz, stand auf und ging hinaus. Wir hörten nur, wie er mit jemanden am Telefon heftig telefonierte. Ein Satz war so laut und prägte sich in mir ein „Nein Charlotte! Ich werde Dir nicht sagen, wo ich bin! Es reicht, wenn meine zukünftige Frau das weiß!“ Diesen Satz wiederholte er in abgeänderter Form ein paar Mal. Auch wenn es für Charlotte hart war und sie mir schon wieder leid tat, war ich innerlich sehr glücklich! Ich hatte tatsächlich meinen Michael für ein paar Tage nur für mich mit den Kindern. Ich konnte es noch gar nicht richtig glauben! Oh man, wie ich ihn liebte!Meine Schwester wollte tatsächlich, freiwillig zu Clemens gehen, in sein Gästezimmer. Sie wollte uns aber auch die Kinder ab und an abnehmen, damit wir wirklich Zeit für uns hatten.Den restlichen Vormittag brachten wir Sophie zur Behausung von Clemens, der sich schon sichtlich auf seinen Gast freute und fuhren ins Dorf, um noch notwendige Dinge zu besorgen, für die restliche Zeit hier. Nach dem Mittag gönnte sich Michael wirklich für ein paar Stunden Mittagsschlaf. Aber auch die Kinder schliefen ruhig und ich konnte ein wenig lesen, wozu ich sonst selten kam. Den Nachmittag verbrachten wir mit den Kindern draußen in der Natur. So war es dann auch die restlichen Tage. Wir waren sehr viel draußen, zumal wir auch großes Glück mit dem Wetter hatten. Ab und an gingen wir wandern oder spielten einfach nur mit Anton draußen. Mit unserer Johanna hatten wir sehr großes Glück! Sie schlief wirklich die meiste Zeit und kam wirklich nur, wenn sie Hunger hatte oder mal die Windeln voll hatte. Selbst in der Nacht gab es wenig Probleme. Halt ein richtiger Goldschatz!So hatten wir auch die Möglichkeit einmal Zweisamkeit zu erleben, wie es halt im Wochenbett möglich war. Michael liebte es, mich zu waschen und mich dabei zu berühren. Er liebte es, mich zu streicheln und an meinen prallen Brüsten zu saugen. Das machte nicht nur ihn geil, sondern auch mich. Ich genoss es dann, ihn mit der Hand oder dem Mund einen Orgasmus über den Schwanz oder den Po zu besorgen. Es war anderer Sex wie sonst. Er war weniger hart, mehr liebevoll und zärtlich. Wahrscheinlich lag es auch an dieser besonderen Atmosphäre, die momentan da war. Wir hatten wirklich mal Zeit für uns, ohne Büro oder irgendwelche nervenden Familienmitglieder. Was das anging war ich einfach ehrlich zu ihm. Was ich seine Frau noch vorher mochte, war ich nun einfach nur noch genervt von ihr.
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Hinzugefügt: 6 Jahren vor